Auf der Suche nach der Ursache von Netzhautabl6sungen scheint uns die chemische Analyse der subretinalen Flfissigkeit von einiger Bedeutung zu sein. Die RiBbildung der Netzhaut allein fiihrt nicht notgedrungen immer zur Amotio. Es ist eine Tatsache, dab bei winzigen L6chern oft grol3blasige Abl6sungen vorkommen, und umgekehrt mehrere groBe Lappenrisse wfihrend langer Zeit beobachtet werden k6nnen, ohne dab sich eine Abl6sung einstellt. Gerade in diesen Ffillen kann gar nicht so selten die exsudative Reaktion, die wir zur prophylaktischen Behandlung, sei es mit einer Lichtkoagulation, sei es mit Diathermie, hervorrufen, eine Ablatio retinae provozieren. Es ist sicher, dab mehrere Faktoren neben der RiBbildung eine wesentliche Rolle spielen, so die Destruktion und vor allem Retraktion des Glask6rpers, sicher aber auch die Exsudation aus der Chorioidalwunde und nicht zuletzt auch mechanische Momente. In den Ffillen von provozierter Amotio bei prophylaktischer Abriegelung haben wir den Eindruck, dab die Exsudation im subretinalen Raum irgendwie die Retraktion des Glask6rpers beschleunigen kann. Sehr eindrticklich erleben wir das bei Riesenrissen, wo wir nicht selten 4-8 Wochen nach einer zungchst erfolgreichen Eindellungsoperation in relativ kurzer Zeit eine totale Wiederabl6sung der Netzhaut auftreten sehen, die ohne Zweifel auf einer akuten Schrumpfung des Glask6rpers beruht. Diese Fglle haben im allgemeinen eine sehr schlechte Prognose, da der Retraktionsprozess des Glask6rpers irreversibel ist. Diese Umwandlung des Glask6rpers in ein yon Str~ingen und Membranen durchsetztes Bindegewebe ist ein biochemisch bedingter Vorgang, den wir abet noch nicht genau verstehen.Neben der idiopathischen Amotio sind es vor allen Dingen auch die exsudativen Abl6sungen bei primfiren und sekundfiren Tumoren der Aderhaut, die uns vielleicht einige Hinweise auf die Genese der Amotio ganz allgemein geben k6nnen.
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