ZusammenfassungMütterliche Antikörper gegen das HPA-1a auf kindlichen Thrombozyten sind der Hauptverursacher einer fetalen oder neonatalen Alloimmunthrombozytopenie (FNAIT). In asiatischen Populationen wurden wiederholt Isoantikörper gegen CD36 als ursächlich im Zusammenhang mit der FNAIT beschrieben, wohingegen in Mitteleuropa die CD36-Defizienz und damit die Möglichkeit einer Immunisierung praktisch unbekannt sind. Das erschwert deutlich die Transfusion mit kompatiblen Thrombozyten bei FNAIT-Fällen, z. B. bei Neugeborenen asiatischer Abstammung. Bei einem Neugeborenen arabischstämmiger Eltern wurde eine Anti-CD36-induzierte FNAIT diagnostiziert. Die Thrombozytenwerte konnten erfolgreich durch die Gabe HPA-unausgewählter Apheresethrombozytenkonzentrate (ATK) stabilisiert werden. Durch ein vorangegangenes Forschungsprojekt zum CD36-Screening bei Blutspendern arabischer Herkunft stand zusätzlich kurz darauf ein ATK mit sehr schwacher CD36-Expression zur Verfügung, das aber nicht mehr benötigt wurde. Dieser Fall weist somit alternative Therapiemöglichkeiten bei einer Anti-CD36-induzierten FNAIT auf.
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