Zusammenfassung. Pränatale Suchtmittelexposition ist ein großer Risikofaktor für organische, neurologische und psychische Entwicklungsstörungen. In der Gesamtstichprobe ( N = 84) erfolgte auf Grund der Schwere der Störung bei fast der Hälfte der Kinder eine medikamentöse Behandlung des Neonatalen Entzugssyndroms. 56 Familien nahmen das Nachsorgeangebot im Rahmen einer Kooperation zwischen Geburtsmedizin, Neonatologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie wahr (BK-Gruppe) und 28 erschienen nicht (N-Gruppe). In der N-Gruppe nahmen die Mütter präpartal häufiger Substitutionsmittel ein ( p=0,02). Kinder aus der BK-Gruppe erhielten häufiger Unterstützung durch Jugendhilfe (22 %) und wurden seltener (46 %) in den elterlichen Haushalt entlassen ( p<0,05). Bei über 80 % der Säuglinge wurde eine Regulationsstörung diagnostiziert. Nach unseren Erfahrungen besteht aufgrund der Vielzahl von Entwicklungsrisiken und psychosozialen Belastungen eine dringliche Indikation zur interdisziplinären Diagnostik und Behandlung aller dieser Neugeborenen.
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