Die Bestimmung des Blutdrucks beim Menschen erfolgt gewöhnlich in der Weise, daß man die Arterie, deren Seitenwanddruck man messen will, komprimiert. Diese Kompression wird jetzt in der Regel mit einer lufthaltigen Manschette oder einem Luftpolster ausgeführt. Die weitere Ausnutzung dieses Prinzips kann nun auf zweierlei Weise erfolgen. Entweder man beobachtet die Schwankungen, welche die Arterie auf die Manschette überträgt, indem man die letztere mit einer Registriervorrichtung verbindet, oder aber man untersucht den Effekt der allmählichen Kompression an einer peripherwärts gelegenen Stelle der Arterie; dieser Effekt kann palpatorisch (Strasburger [1]) oder sphygmographisch (Janeway [2], Masing [3], Sahli [4]) verfolgt werden. Die Methode, nach welcher die Druckschwankungen in der Manschette beobachtet werden, wurde ursprünglich von Marey (5) angegeben und erscheint u. a. in den Apparaten von Hill und Barnard (6), 1) p a w lows k i, Deutsche medizinische Wochenschrift 1892, No. 28. -2) H o I st, Ref. Frt. haemat. 1904. -3) Jo usset, Archiv de méd. expérim. et d'anal. palholog. 1905, Bd. 17. DEUTSCHE MEDZtiN ESCHE WOCHENSCREIFT. 95 753 Erlanger (7), in dem Sphygmoskop von Pal (8) und dem neuen Instrument nach y. Recklinghausen (9) verwertet, y. Recklinghausen nennt diese Methode die oszillatorische. Das Sphygmoskop, mit dem ich meine Untersuchungen ausgeführt habe, wurde von Pal in dem Bestreben konstruiert, einen besonders empfindlichen Registrierapparat für die Druckschwankungen in den Arterien zu gewinnen. Sphygmoskop nach Pal. H = Haupthahn, A = Eiustellungshahn für Arm und FInger, B = Lfiftungshahii, OC = Capillare. Die Druckschwankungen werden hier aus einer das Gefäßrohr komprimierenden Manschette auf eine capillare Fiüssigkeitssaule übertragen, die unter gewissen Bedingungen dadurch in schwingende Bewegung versetzt wird. Als Flüssigkeit wird ein mit Alkanin rotgeftirbter Petroleumtropfen verwendet. Die Empfindlichkeit dieses Indikators wird nun dadurch bedeutend erhöht, daß das Prinzip einei ,,entlasteten Membran« nach y. Bernd (10) hier auf eine Flüssigkeitssäule übertragen wird. Diese Anordnung hat den folgenden Zweck: Solange ich den Druck in der Manschette steigere, steht der Flüssigkeitstropfen an beiden Enden unter gleichem Druck, befindet sich daher in Ruhe. Sobald der Baupthahn (H) des Sphygmoskops jedoch geschlossen wird, wisd zugleich hinter dem Indikator ein Luftraum abgesperrt; dieser wirkt nun gewissermaßen als eine sehr weiche Feder, gegen die die Flüssigkeitssaule bei jedes Druckerhöhung gepreßt wird. Die Druckbestimmung selbst vollzieht sich in folgender Weise: Wird der Druck in der Manschette ein wenig gesteigert und die Registriervorrichtung durch Schließen des Haupthahns (H) eingeschaltet, so verzeichnet sie in dieser Phase ganz kleine Ausschläge. Wenn wir nun den Druck in derManschette allmählich noch weiter erhöhen, so gelangen wir zu einem Moment, in dem die Größe der Oszillationen bedeutend zunimmt. Es ist die untere Grenze des Pulsdrucks, der diastolische oder Minimaldruck errei...
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