AUe Versuche der letzten Jahrzehnte einer De/inition ,,Zwergwuchs" legen die umgangsprachliche Bedeutung des Wortes Zwerg implicite zugrunde : Zwerge sind abnorm kleine Mensehen. Solange eine mittlere KSrpergrSl~e des Erwachsenen als Rassenkonstante angenommen warde, konnte man versuchen sich fiir den Erwachsenen auf eine Grenz-gr6Be zu einigen, an oder unter der ein Zwergwuehs beginnen sollte. DaB Vorschlage dieser Art zwischen 100 cm (Ascho/] um 1900) und 134 cm (Paltau] 1891) schwankten, zeigt nur die praktische Schwierigkeit einer entsprechenden Einigung, Fiir das Kindesalter mit seiner kontinuierlich ver~nderlichen DurchschnittsgrSBe mul~te man die Abweichung yon dieser in Prozent der SollgrSl3e ausdrficken; Gi~nther schlug 25%, Catel 23% vor. Naehdem sieh jedoch seit Schlesinger die variationsstatistische Absteckung der verschiedenen GrSi~enklassen namentlich auch in der ffirsorge-und sehul~rztlichen Praxis zunehmend mehr eingefiihrt und be-w~hrt hatte, war die Zwergwuchsdefinition, welche der eine yon uns an anderer Stelle gegeben, nur eine logische Erweiterung des Schlesingerschen Systems in der Riehtung ,abnormer" Kleinheit: ,,als Zwerg bezeichnen wir einen (kollektiven oder individuellen) Phiinotypus, dessen (mittlere bzw. individuelle) KSrpergrSl~e den Wert der um die dreifache Streuung verminderten DurehschnittsgrSl~e nicht erreicht".(de Rudder 1942) Bezeichnen wir die flit eine Altersstufe geltende Dureh-schnittsgrSBe mit l~ und ihre statisehe Streuung (Standardabweichung), wie iiblich, mit % so heil~en im Folgenden Individuen mit KSrpergrSl~en zwisehen M --89 ~ und M --a ,,untermittelgrol~" ,, M --a und 'M --3 a ,,klein" unter M --3 a ,,zwerghaft". Als Durchschni~tsgrSBen der gegenwartigen Generation warden die bei Lust-P]aundler 1946 angegebenen Werte verwendet. Die in der Praxis fiir die Gegenwart giiltigen und auch bier verwendeten o-Werte verdanken wir der freundlichen Mitteilung yon Herrn K. Freudenberg (abgerundete Werte vgl. bei de Rudder, Notfallfibel 1949).Auf die wechselvolle Atiologie und Einteilung der Zwergwuchsformen einzugehen ist hier nicht nStig. Von den zahlreichen, ausgesproehen pathologischen, disproportionierten, hormonalgestSrten, oft much geistig
