Wastewater-based epidemiology (WBE) is a tool now increasingly proposed to monitor the SARS-CoV-2 burden in populations without the need for individual mass testing. It is especially interesting in metropolitan areas where spread can be very fast, and proper sewage systems are available for sampling with short flow times and thus little decay of the virus. We started in March 2020 to set up a once-a-week qualified spot sampling protocol in six different locations in Munich carefully chosen to contain primarily wastewater of permanent residential areas, rather than industry or hospitals. We used RT-PCR and sequencing to track the spread of SARS-CoV-2 in the Munich population with temporo-spatial resolution. The study became fully operational in mid-April 2020 and has been tracking SARS-CoV-2 RNA load weekly for one year. Sequencing of the isolated viral RNA was performed to obtain information about the presence and abundance of variants of concern in the Munich area over time. We demonstrate that the evolution of SARS-CoV-2 RNA loads (between <7.5 and 3874/mL) in these different areas within Munich correlates well with official seven day incidence notification data (between 0.0 and 327 per 100,000) obtained from the authorities within the respective region. Wastewater viral loads predicted the dynamic of SARS-CoV-2 local incidence about 3 weeks in advance of data based on respiratory swab analyses. Aligning with multiple different point-mutations characteristic for certain variants of concern, we could demonstrate the gradual increase of variant of concern B.1.1.7 in the Munich population beginning in January 2021, weeks before it became apparent in sequencing results of swabs samples taken from patients living in Munich. Overall, the study highlights the potential of WBE to monitor the SARS-CoV-2 pandemic, including the introduction of variants of concern in a local population.

Der Artikel arbeitet auf vier verschiedenen Ebenen heraus, wie, wann und warum ein dem Ehrenkodex des alten Kaiserreiches verhafteter Veteran und Kriegsromanautor sich für die mentale Kriegsvorbereitung der Nazis einspannen ließ. Dabei wird die These aufgestellt, dass er keine spezifisch ideologische Affinität zum Nationalsozialismus aufwies, sondern dass der Veteranenkult der Nazis ein emotionales Bedürfnis bediente, das die offizielle Gedenkpolitik der Weimarer Republik vernachlässigt hatte.

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Der Artikel bietet zunächst einen interpretativen Überblick über die wesentlichen Phasen der deutschen Aufarbeitung des 3. Reiches, bis hin zu jenem Erinnerungsboom in Literatur und Film, der Ende der Neunziger Jahre einsetzte. Dieser Boom ist einerseits gekennzeichnet durch eine extreme Kommerzialisierung der Vergangenheit, andererseits aber auch durch kritische Rückblicke auf frühere Phasen des Erinnerns, in denen eine klare Instrumentalisierung des Schuldvorwurfs der Nachkriegsgeborenen gegen ihre Elterngeneration aufgedeckt wird. Die Erkenntnis leitende Motivation nachgeborener Generationen hatte teilweise, so der Vorwurf, mehr mit eigenen moralischen und politischen Projektionen als mit der Vergangenheit und ihren Akteuren selber zu tun. Das legt die Hypothese nahe, dass die literarische Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit mit zunehmender zeitlicher Distanz zum 2. Weltkrieg an Glaubwürdigkeit verlor. Dafür würde sprechen, und das macht den zweiten Teil der Untersuchung aus, dass viele unmittelbar nach Kriegsende publizierten und teilweise noch im Krieg verfassten Texte auf eine viel differenziertere Weise die sehr unterschiedlichen Grade der Verstrickung in das Böse offenlegten, als dies in späteren Jahrzehnten üblich war. Sie kannten vielfältige Möglichkeiten des Schuldig-Werdens und präsentierten sogar Situationen, in denen es unmöglich ist, nicht schuldig zu werden. Diese Einsichten in das moralische Dilemma der menschlichen Existenz, so die These des Artikels, gingen in den folgenden Jahrzehnten weitgehend verloren.