Zusammenfassung
Übungsaufgaben erfüllen im Mathematikstudium zentrale Funktionen. Allerdings ist bisher kaum systematisch untersucht, welche Gestaltungsmerkmale sie aufweisen und welche Ziele Dozierende mit ihren Übungsaufgaben verfolgen. In einem kontrastierenden Ansatz wurden 277 Übungsaufgaben aus vier Lehrveranstaltungen hinsichtlich ihrer Gestaltungsmerkmale untersucht und klassifiziert. Ergänzend wurden in einer Interviewstudie die zugehörigen Lernziele der Dozierenden ermittelt und mit den Ergebnissen verglichen. Es zeigt sich, dass es systematische Lücken gibt, sodass sich nicht alle Lernziele gleichermaßen in den Aufgaben spiegeln. Auf Basis der Ergebnisse werden Vorschläge für die Gestaltung von Aufgaben formuliert.
ZusammenfassungDie Problematik des Übergangs Schule-Hochschule im MINT-Bereich ist in den vergangenen Jahren zunehmend zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden. Dabei wird insbesondere den mathematischen Lernvoraussetzungen der Erstsemesterstudierenden eine große Bedeutung zugeschrieben. Von Schulen und Hochschulen wird diese Übergangsproblematik jedoch vornehmlich aus der eigenen institutionellen Perspektive betrachtet. Gemeinsame Lösungsansätze werden dadurch erschwert, dass Schulen nicht genau wissen, was Hochschulen fordern, und Hochschulen nicht im Detail wissen, was auf Basis aktueller Lehrpläne erwartet werden kann. Eine Abstimmung hierüber findet bisher nur in Ausnahmefällen statt. Wir stellen ein Design-Based-Research-Projekt vor, welches dieses Problem in einem Bundesland adressiert. Ziel dieses Beitrags ist es, Wissen über Charakteristika eines erfolgreichen Lösungsansatzes des Problems mangelnder Abstimmung zwischen Schule und Hochschule zu generieren, sodass dieser Ansatz bei Abstimmungsproblemen in anderen Bundesländern oder Regionen adaptiert werden kann. Im vorgestellten Projekt wurden dazu Abstimmungsprozesse zwischen Mathematiklehrkräften und Hochschullehrenden in Schleswig-Holstein initiiert, um einen Konsens über mathematische Mindestvoraussetzungen für ein MINT-Studium in Schleswig-Holstein zu erzielen. Zentrales Mittel für die Initiierung der Abstimmungsprozesse war die gemeinsame Erarbeitung eines Aufgabenkatalogs, der am Ende den Konsens über die Mindestvoraussetzungen illustrierte. Die Initiierung der Abstimmungsprozesse und die Ergebnisse wurden evaluiert. Als wichtige Voraussetzungen für eine gelingende Abstimmung zwischen Schulen und Hochschulen ergaben sich u. a. die explizite Benennung des schulamtlichen Referenzrahmens, in dem die diskutierten mathematischen Lernvoraussetzungen an Schulen erworben werden, sowie formelle und informelle Gelegenheiten für Kommunikationsprozesse anhand konkreter Aufgaben. Die Ergebnisse des Projekts liefern Ansatzpunkte für weitere Bundesländer oder Regionen, um eine Abstimmung zwischen Schulen und Hochschulen voranzubringen.
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