: Palliativpatienten sind zwar unheilbar krank, aber nicht zwangsl?ufig akut vom Tod bedroht. In einem Notfall m?ssen Sie vielleicht trotzdem entscheiden: Den Wunsch des Patienten nach Symptomkontrolle oder Ihren Auftrag der Lebensrettung erf?llen? Anhand von 3 Kasuistiken erkl?ren wir am Beispiel der Reanimation, welche ethischen und juristischen Aspekte Ihnen helfen k?nnen, hier eine L?sung zu finden.
Zusammenfassung Fragestellung Je nach untersuchter Region beträgt der Anteil von Patienten mit einer palliativen Grunderkrankung 3 – 10% (ca. 1% in einer Terminalphase) der Gesamteinsätze im Rettungsdienst. Dabei ist ein breites Spektrum zu bewältigen. Es reicht von Symptomkrisen und psychosozialen Belastungen des Umfelds, über erkrankungsunabhängige Notfälle bis hin zur Frage der Durchführung einer Reanimation. Hierbei besteht ein Spannungsfeld zwischen dem kurativen Ansatz der Notfallrettung und dem Ansatz einer palliativen, symptomkontrollierenden Therapie vor Ort. Unter Zeitdruck müssen die Gesamtsituation erfasst und medizinische, juristische und ethische Aspekte im Sinne des Patienten gewürdigt werden. Es wurde der Frage nachgegangen, welche Strukturen und Hilfsmittel dem Notarzt für ein palliativmedizinisches Vorgehen und Denken im Einsatz zur Verfügung stehen. Material und Methoden Datenerhebung zur Strukturqualität bei der Versorgung von Palliativpatienten mittels Fragebogen bei den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst der Region Ostwestfalen-Lippe und der Stadt Münster. Ergebnisse Rücklaufquote 8/8. Gesamtzahl der regelmäßig aktiven Notärzte pro Gebietskörperschaft 71 – 80; hiervon mit Zusatzweiterbildung Palliativmedizin 0 – 10. Fragenauswahl (in Klammern Anzahl der Nennungen), Strukturdaten Leitstelle: Kontaktdaten des ambulanten Palliativmediziners (z. B. Mobilfunknummer) für Disponenten zur Verfügung: ja (7), nein (1). Spezielle Schulungen der Disponenten: ja (1), nein (7). Strukturdaten zum Advance-Care Planning: Qualitätszirkel/Treffen Rettungsdienst/Palliativnetzwerk: ja (2), nein (6), geplant (1). Regional standardisierte Notfallausweise o. Ä.: ja (4), nein (4), geplant (1). Entscheidungshilfen im Einsatz: Standard operating Procedure (SOP) als Entscheidungspfad vorhanden: ja (3), nein (5), geplant (1). Ausstattung der Rettungsmittel: Port-Nadeln: ja (7), nein (1); MAD-Systeme (Intranasal Mucosal Atomization Device): ja (8), Gesamtmenge Morphinsulfat vor Ort ≥ 40 mg: ja (7), nein (1). Diskussion und Schlussfolgerung Optionen, die ein palliativmedizinisches Vorgehen für die Notfallmedizin bieten können, wurden bislang uneinheitlich implementiert. Dies gilt für die Weiterbildung in medizinischen, rechtlichen und ethischen Fragen, die Ausstattung und Hilfsmittel auf den Rettungsmitteln sowie für die Kooperation mit den ambulanten Partnern. Mögliche Konflikt- und Schnittmengen sollten lokal und überregional erkannt und besprochen werden. Ziel ist ein souveränes und differenziertes Vorgehen zwischen kurativer Behandlungsoption und palliativer Symptomkontrolle, um im Sinne des Patienten handeln zu können.
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Zusammenfassung Fragestellung Je nach untersuchter Region beträgt der Anteil von Patienten mit einer palliativen Grunderkrankung 3 – 10 % (ca. 1 % in einer Terminalphase) der Gesamteinsätze im Rettungsdienst. Dabei ist ein breites Spektrum zu bewältigen. Es reicht von Symptomkrisen und psychosozialen Belastungen des Umfelds, über erkrankungsunabhängige Notfälle bis hin zur Frage der Durchführung einer Reanimation. Hierbei besteht ein Spannungsfeld zwischen dem kurativen Ansatz der Notfallrettung und dem Ansatz einer palliativen, symptomkontrollierenden Therapie vor Ort. Unter Zeitdruck müssen die Gesamtsituation erfasst und medizinische, juristische und ethische Aspekte im Sinne des Patienten gewürdigt werden. Es wurde der Frage nachgegangen, welche Strukturen und Hilfsmittel dem Notarzt für ein palliativmedizinisches Vorgehen und Denken im Einsatz zur Verfügung stehen. Material und Methoden Datenerhebung zur Strukturqualität bei der Versorgung von Palliativpatienten mittels Fragebogen bei den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst der Region Ostwestfalen-Lippe und der Stadt Münster. Ergebnisse Rücklaufquote 8/8. Gesamtzahl der regelmäßig aktiven Notärzte pro Gebietskörperschaft 71 – 80; hiervon mit Zusatzweiterbildung Palliativmedizin 0 – 10. Fragenauswahl (in Klammern Anzahl der Nennungen), Strukturdaten Leitstelle: Kontaktdaten des ambulanten Palliativmediziners (z. B. Mobilfunknummer) für Disponenten zur Verfügung: ja (7), nein (1). Spezielle Schulungen der Disponenten: ja (1), nein (7). Strukturdaten zum Advance-Care Planning: Qualitätszirkel/Treffen Rettungsdienst/Palliativnetzwerk: ja (2), nein (6), geplant (1). Regional standardisierte Notfallausweise o. Ä.: ja (4), nein (4), geplant (1). Entscheidungshilfen im Einsatz: Standard operating Procedure (SOP) als Entscheidungspfad vorhanden: ja (3), nein (5), geplant (1). Ausstattung der Rettungsmittel: Port-Nadeln: ja (7), nein (1); MAD-Systeme (Intranasal Mucosal Atomization Device): ja (8), Gesamtmenge Morphinsulfat vor Ort ≥ 40 mg: ja (7), nein (1). Diskussion und Schlussfolgerung Optionen, die ein palliativmedizinisches Vorgehen für die Notfallmedizin bieten können, wurden bislang uneinheitlich implementiert. Dies gilt für die Weiterbildung in medizinischen, rechtlichen und ethischen Fragen, die Ausstattung und Hilfsmittel auf den Rettungsmitteln sowie für die Kooperation mit den ambulanten Partnern. Mögliche Konflikt- und Schnittmengen sollten lokal und überregional erkannt und besprochen werden. Ziel ist ein souveränes und differenziertes Vorgehen zwischen kurativer Behandlungsoption und palliativer Symptomkontrolle, um im Sinne des Patienten handeln zu können.
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