EinleitungDie 1927 von Gougerot und Carteaud erstmals beschriebene Papillomatosis confluens et reticularis ist eine selten beobachtete Dermatose, die durch einen anfänglich progredienten, später chronisch-stationären Verlauf gekennzeichnet ist [1]. Bevorzugt betroffen sind Jugendliche und junge Erwachsene, wobei die Frage umstritten ist, ob Frauen häufiger erkranken als Männer. Dabei konnte eine von Groh und Schnyder angegebene Geschlechtspräferenz zugunsten der Frauen durch Lee et al. nicht bestätigt werden [2, 3]. Zu den Prädilektionsstellen der Papillomatosis confluens et reticularis zählen die Intermammär-und Interskapularregion mit einer hier typischerweise rhomboidalen, kraniokaudalen Ausbreitung der Morphen sowie die lateralen Anteile des Thorax, die Achseln und der Hals. Die klinische Morphologie der Dermatose ist gekennzeichnet durch braun bis dunkelbraun pigmentierte, maximal linsengroûe Papeln, die zentral zu gröûeren Arealen konfluieren, während sie in der Peripherie der Herde ein netzförmiges Muster ausbilden [2]. Subjektive Missempfindungen bestehen im Allgemeinen nicht. Obwohl der Verlauf und das klini-
ZusammenfassungBei einer 16-jährigen Patientin fanden sich nebeneinander die unterschiedlichen klinisch-morphologischen Befunde der Pityriasis versicolor und der Papillomatosis confluens et reticularis. Die zunächst eingeleitete orale Therapie mit Minocyclin führte zu keiner Rückbildung der Befunde. Erst nach anschlieûender topischer Behandlung mit Ciclopirox kam es innerhalb weniger Tage zu einer vollständigen Abheilung. Der vor Beginn der Behandlung in den klinisch-morphologisch unterschiedlichen Lä-sionen erfolgte Nachweis von Pityrosporum ovale gelang nach Abschluss der Therapie nicht mehr. Die Beurteilung der klinischen, mykologischen und histopathologischen Befunde sowie das identische Verhalten der zunächst getrennt betrachteten Dermatosen auf die unterschiedlichen Therapieverfahren lassen den Schluss zu, dass in dem hier vorgestellten Fall die Papillomatosis confluens et reticularis als klinische Manifestationsform der Pityriasis versicolor verstanden werden kann.
AbstractA 16 year old female patient presented herself with the two clinical distinct morphological patterns of tinea versicolor and confluent and reticulated papillomatosis. Initial treatment with oral minocycline was ineffective. Subsequent topical treatment with ciclopirox yielded complete healing within a few days. Pityrosporum ovale could be demonstrated in both types of lesions before therapy, but not after treatment. Initially, the dermatoses were interpreted as separate types of skin disease. Assessment of clinical, mycological, and histopathological findings as well as identical responses to the different modalities of treatment led to the conclusion that, in this case, the clinical picture of confluent and reticulated papillomatosis represented a manifestation of tinea versicolor.
Kasuistik
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