Einleitung ! Die Anzahl der Taucher mit selbstversorgendem Atemluftgerät (umgangssprachlich Presslufttauchgerät) hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Während bis vor wenigen Jahrzehnten der Tauchsport vornehmlich von Män-nern ausgeübt wurde, ist der Anteil an tauchenden Frauen in den letzten Jahren überproportio-nal gestiegen. Dabei beginnen nicht nur junge Frauen mit dem Tauchen, vielmehr sind nahezu sämtliche Altersstufen vertreten. Damit verbunden ist ein hoher Informationsbedarf dieser Frauen, was die Auswirkungen des Tauchens auf den weiblichen Organismus betrifft. Dies wird durch zahlreiche Anfragen an die Autoren untermauert. Erschwert wird die Recherche in tauchmedizinischen Schriften durch die Tatsache, dass Untersuchungen bis vor Kurzem fast ausschließlich an Männern und hier vorzugsweise an Berufstauchern erhoben wurden. Die weibliche Anatomie und Physiologie wurden dabei kaum beachtet, weder im Rahmen der Tauchtauglichkeitsuntersuchung noch bei der Beschreibung der Symptome eines stattgehabten Tauchunfalls. Dabei geht man derzeit davon aus, dass ungefähr ein Drittel der aktiv Tauchenden Frauen sind. Physiologische Grundlagen des Tauchens ! Tauchen findet in einer für den menschlichen Körper prinzipiell lebensfeindlichen Umgebung statt, wobei die physikalischen Bedingungen direkt oder über die Beeinflussung physiologischer Abläufe einen schädigenden Einfluss haben kön-nen [1]. Beim Abtauchen steigt der Umgebungsdruck pro 10 m Wassertiefe um ca. 1 bar an. Damit verbunden ist eine Volumenänderung der gasgefüllten Hohlräume des Körpers, wobei sich das Volumen entsprechend der Druckzunahme verringert. Beim Auftauchen und damit abnehmendem Druck reversieren sich diese Effekte. Bereits das Eintauchen des Körpers bis zum Hals (Immersion) geht mit kardiopulmonalen Verän-derungen einher. Durch die Aufhebung des gravitationsinduzierten "blood-pooling" in den venö-sen Kapazitätsgefäßen erfolgt eine Umverteilung Zusammenfassung ! Inzwischen ist Tauchen eine sehr beliebte und verbreitete Sportart und wird zunehmend auch von Frauen in fast allen Altersstufen ausgeübt. Es ist deshalb wahrscheinlich, im gynäkologischen Alltag mit tauchmedizinischen Fragestellungen konfrontiert zu werden. Um nun gynäkologischen Kollegen eine adäquate Beratung ihrer tauchenden Patientinnen zu ermöglichen, diskutieren wir in dieser Übersicht die gynäkologischen Aspekte des Tauchsports. Neben den physiologischen Grundlagen des Tauchens wird das Dekompressionsrisiko der Taucherin, das Tauchen mit Brustimplantaten, Verhaltensregeln in Schwangerschaft und Stillzeit, Besonderheiten nach Operation oder Tumorerkrankung sowie bei Einnahme oraler Kontrazeptiva thematisiert.Abstract ! Increasingly, women of all ages are enjoying scuba diving. Therefore gynaecological issues involved diving medicine need to be considered in order be able to give suitable advice. Here we describe the effects of diving on body functions, and comment on the special aspects of decompression sickness in female divers, diving with breast implants, diving when...
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