Bei Sicherheitseinweisungen in Labor und Schule trägt traditionellerweise eine Lehrkraft vor, und Studierende oder Schüler:innen hören zu. Solche Pflichtveranstaltungen wären erfolgreicher, wenn die Lernenden sich aktiv beteiligen könnten. Das gelingt mit digitalen Elementen: Mit der Software H5P können Lehrende Sicherheitseinweisungen interaktiv gestalten und zugleich prüfen, ob die Lernenden diese verstanden und verinnerlicht haben.

Zusammenfassung: Chemielehrer:innen sind für Schüler:innen oft die einzigen professionell ausgebildeten Vorbilder beim sicheren Umgang mit gefährlichen Materialien, Geräten und Chemikalien und entfalten somit eine Wirkung auch über den Unterricht hinaus. Der laborpraktischen Bildung Lehramtsstudierender kommt insofern eine Schlüsselrolle für sicheres Experimentieren insgesamt zu. Um herauszufinden, was genau Chemielehramtsstudierende kçnnen (sollen), wurden sicherheitsbezogene experimentelle Kompetenzen modelliert und mithilfe eines videographierten, praktischen Prüfverfahrens erfasst. Die Ergebnisse der qualitativen Auswertung legen nahe, dass Sicherheit im Kontext des Experimentierprozesses erst durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren mçglich wird: Über die sichere Handhabung von Stoffen und Materialien hinaus sind Wissensbestände und Fähigkeiten erforderlich, Informationen auf korrektem Wege auszuwählen und zu verstehen. Grundlegend für sicheres Experimentieren im Labor und damit später in der Schule ist allerdings ein Bewusstsein für die Bedeutung von Sicherheit im experimentellen Prozess überhaupt.