Aus Sicht der Men's Studies gilt der Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert als besonders folgenreiche Umbruchs- bzw. Krisenzeit - die Fin de Siècle-Stimmung machte vor dem Modell hegemonialer Männlichkeit keinen Halt. Die Beiträge des Bandes zeigen: Mit Krisensymptomen wie Homosexualität, Degeneration, Erschöpfung sowie Bedrohung durch neue Frauenbilder ging eine Pluralisierung von Männerbildern einher. Neben dem Homosexuellen betraten der Dandy, der Sportler, der décadent und der Neurastheniker die Bühne der Männlichkeiten. Dabei lassen sich diese Männlichkeitstypen an den Polen von Krise und Resouveränisierung ansiedeln, wie die literarischen und kulturellen Zeugnisse der Zeit zeigen.
Im Zentrum der Aufsatzsammlung »Avantgarde - Medien - Performativität« stehen die von den klassischen Avantgarden eingesetzten performativen Inszenierungs- und Wahrnehmungsmuster. Die Beiträge akzentuieren die Medialisierung und Materialisierung des Performativen und fragen nach der Performativität der Artefakte (Anti-/Kunstwerke, Gender, Verkörperung etc.). Darüber hinaus beschäftigt sich der Band mit Aspekten der Wahrnehmung (Sinne) sowie den Steuerungsstrategien performativer Manifestations-Dispositive (Theater, Kino, Politik, Körper) und Medien des Medienumbruchs um 1900.
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