Zusammenfassung Hintergrund Frequent User (FU) nutzen den Rettungsdienst vermehrt in kürzester Zeit und können so direkten Einfluss auf Einsatzaufkommen und -charakter nehmen. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Studie, die Wahrnehmung von Rettungskräften zu FU in Deutschland zu untersuchen. Methoden Es wurde eine deutschlandweite Querschnittstudie als Befragung von Rettungskräften durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv unter Berechnung von Häufigkeiten. Unterschiede zu FU im ländlichen und städtischen Bereich wurden mittels Chi2-Test und unter Berechnung von Odds Ratios (OR) und dazugehörigen 95 %-Konfidenzintervallen (95 %-KI) ermittelt. Ergebnisse Insgesamt wurden 1142 Rettungskräfte (36,69 % Frauen, 62,87 % Männer) in die Studie eingeschlossen. Die beiden häufigsten wahrgenommenen Einsatzorte im Zusammenhang mit FU waren bestimmte Privatadressen (32,75 %) und Pflegeheime (29,99 %), so wie die häufigsten Ursachen für Rettungsdiensteinsätze Versorgungsprobleme (44,66 %) und Intoxikationen (24,34 %) sind. Auf dem Land waren ebenfalls bestimmte Privatadressen (42,51 %) die häufigsten Einsatzorte, wohingegen in der Stadt bestimmte Stadtteile im Vordergrund standen (34,94 %). FU hatten einen negativen Einfluss auf das Verhalten, die Stimmung und die Geduld der Rettungskräfte. Im ländlichen Raum war zudem die Tendenz zu einer weniger sorgfältigen Untersuchung der FU niedriger (OR: 0,61 [95 %-KI: 0,48; 0,78]) und dass FU keine Versorgung wünschen, da die Alarmierung durch Dritte erfolgte (OR: 0,67 [95 %-KI: 0,53; 0,84]). Dagegen schätzen die FU ihre Symptome auf dem Land häufiger bedrohlicher ein als notwendig (OR: 1,95 [95 %-KI: 1,37; 2,77]) und Einsätze zu FU waren häufiger außerhalb der Öffnungszeiten von Versorgungseinrichtungen (OR: 1,65 [95 %-KI: 1,30; 2,09]). Schlussfolgerung Diese Studie zeigt, dass Frequent User sich negativ auf die Stimmung sowie die Arbeitsweise der Rettungskräfte auswirken und dass sowohl in dieser Hinsicht als auch bezogen auf die häufigsten Einsatzorte Unterschiede in der Stadt- und Landrettung bestehen.
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