Im folgenden werden fremde und eigene Untersuchungen über Benetzungsgleichgewichte des Stofftrios: Luft, Wasser, Metall, deren Ausdeutung bisher kaum versucht wurde, zusammenfassend diskutiert, da sie für die Grundlagenforschung der Metallkorrosion von Bedeutung sein dürften. Mit Rücksicht darauf, daß ihre Methodik in der Korrosionsforschung bisher kaum Anwendung fand, werden zunächst die Verfahrens‐Grund‐Lagen dargelegt.
Vor den sorgfältigen Messungen von Bartell und Cardwell wurden nur seitens älterer Autoren mehr orientierende Untersuchungen über die Benetzung von Metallen durch Wasser veröffentlicht. Deshalb wird von den Untersuchungen Bartells und Cardwells an Gold und Silber ausgegangen. Hieran schließen sich eigene Beobachtungen an Quecksilber, welche dank der Kenntnis der in Frage kommenden Grenzflächentensionen des flüssigen Quecksilbers gleichfalls noch gewisse quantitative Aussagen ermöglichen. Uber andere Metalle, von denen Platin besonders bemerkenswerte Erscheinungen lieferte, können nur vorläufige, qualitative Ergebnisse besprochen werden; auch ergeben sich einige Folgerungen zur Frage der Bindungsart von Luftsauerstoff an Metalloberflächen.
Nach einem Überblick über indirekt erschlossene Werte der Oberflächentension fester Metalle, die neben den an Metallkatalysatoren erschlossenen Adsorptionswärmen ein Vergleichsmaß für die unterschiedliche „Adsorptionskraft”︁ von Metalloberflächen ergibt, werden dic Schlußfolgerungen aus der zu beobachtenden Konkurrenz von Wasserbenetzung und Luftadsorption mit Ergebnissen verschiedener Autoren über Adsorption an Metallflächen aus gasförmigem oder wäßrigem Medium verglichen. Schließlich wird für die vom Verfasser früher beschriebene Wasserhaftspurerscheinung eine Hypothese vorgeschlagen.
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