In diesem Zusammenhang weist Matthes (2006: 428f., 434f.) darauf hin, dass Rezipienten sich nicht nur über das Aufkommen neuer Themen oder spezifischer Aspekte dieser Themen in den Medien informieren wollen, sondern dass sie darüber hinaus journalistische Einschätzungen eines Themas in der Berichterstattung suchen, um diese in ihre persönliche Urteilsbildung einzubeziehen. Diese nachfolgend als journalistische Wichtigkeitszuschreibungen bezeichneten Einschätzungen repräsentieren folglich eine weitere Möglichkeit, über welche Massenmedien Relevanzvorstellungen an Rezipienten vermitteln können. Noch fehlt es an empirischen Untersuchungen, die sich dem Einfluss dieser Größe widmen. Die vorliegende Studie hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Bedeutung journalistischer Wichtigkeitszuschreibungen als Einflussfaktor im Agenda Setting-Prozess zu untersuchen. Aufbauend auf Vorstellungen von Agenda Setting als individuellem Lernprozess (z. B. Becker 1982) wird die Bedeutung journalistischer Wichtigkeitszuschreibungen zunächst aus theoretischer Sicht erörtert. Anschließend identifiziert der Beitrag basierend auf Erkenntnissen der Journalismusforschung zwei verschiedene Typen journalis-1.
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