Zusammenfassung
Einleitung und Hintergrund Die meisten Menschen möchten zu Hause sterben. Ein Großteil der Pflege im ambulanten Bereich wird von pflegenden An- und Zugehörigen geleistet. Deren Belastung und Überforderung resultieren oft in Krisensituationen und Hospitalisierungen der Patienten.Ziel der Untersuchung ist der Stand der ambulanten allgemeinen Palliativversorgung in Vorarlberg, Österreich, im Besonderen, Belastungen und Bedürfnisse pflegender An- und Zugehöriger aus Sicht der Pflege.
Methode Mittels Online-Surveys wurden alle 50 ambulanten, flächendeckenden Pflegedienste Vorarlbergs eingeladen die ambulante Palliativversorgung sowie die Belastungen und Bedürfnisse pflegender Angehöriger einzuschätzen.
Ergebnisse Die Rücklaufquote beläuft sich auf 76 %. Von allen Pflegekräften haben 26 % eine Palliativweiterbildung. Die Pflegedienste (in Vorarlberg: Krankenpflegevereine KPV) geben insgesamt eine hohe Belastung pflegender An- und Zugehöriger an. Eine Überforderung im Umgang mit Sterben und Tod wird am stärksten wahrgenommen (89,5 %; n = 34 KPV); fast ebenso hoch ist das Bedürfnis nach Beratung und fachlicher Sicherheit (86,8 %; n = 33); Ängste vor Krankheitsverschlechterung, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit nehmen 84,2 % (n = 34) wahr; Überforderung bei der Pflege sowie Angst vor Krisensituationen 81,6 % (n = 31). Fast alle KPVs (94,7 %; n = 36) führen (sehr) oft Beratungs- und Begleitgespräche.
Diskussion Der hohen Belastung (pflegender) An- und Zugehöriger sollte mit palliativer Kompetenz und systematisch begegnet werden. An- und Zugehörige sollten als Teil des Behandlungsteams in den Kommunikationsprozess einbezogen werden. Die interprofessionelle Zusammenarbeit sollte entsprechend den komplexen Anforderungen im ambulanten palliativen Setting mehr forciert und standardisiert werden.
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