Wer im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 bei Google nach Namen von Kandidatinnen und Kandidaten suchte, dem wurden auf den Ergebnisseiten neben den regulären Ergebnissen erstmals Infoboxen mit Basisdaten zur gesuchten Person angezeigt. Diese Infoboxen konnten Kandidatinnen und Kandidaten mit Inhalten füllen, um politische Standpunkte zu benennen. Für deren öffentliche Wahrnehmung hat dieser neue Kanal der Wahlkampfkommunikation eine starke Relevanz, da die Google-Suche häufig die erste Informationsquelle für Bürgerinnen und Bürger ist. Diese Studie untersucht explorativ und unter Beachtung der Normalisierungs- und Ausgleichsthese mit Resonanz- und Inhaltsanalysen, mit welchen Faktoren es zusammenhängt, ob Kandidatinnen und Kandidaten die Infoboxen nutzen und wie stark sich veröffentlichte Inhalte innerhalb derselben Partei und über Parteigrenzen hinweg unterscheiden. Mit einem automatisierten Screen-Scraping wurden die Inhalte aus den Google-Infoboxen erfasst. 478 Kandidatinnen und Kandidaten haben das Tool genutzt. Sowohl auf Ebene der Kandidatinnen und Kandidaten als auch auf Ebene der Parteien trifft die Normalisierungsthese zu: Wer stärker etabliert ist, bemüht sich stärker um Sichtbarkeit im Netz. Inhaltlich zeigen sich Unterschiede beim Binnenpluralismus von Parteien und bei Schwerpunktsetzungen im Wahlkampf.
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