Dieser Artikel untersucht das Verhältnis zwischen räumlichem Eingeschlossensein und dystopischem Alltag in fiktionalen Filmen. Unser empirischer Ausgangspunkt ist die Darstellung des Eingeschlossenseins in den Filmen Parasite (2019) und Dogtooth (2009). Beide Filme erzählen mit düsterem Humor verflochtene Geschichten über Erfahrungen des Einschlusses in sozialen Hierarchien (Parasite) und patriarchalischen Strukturen (Dogtooth) sowie über den unmöglichen Versuch, aus diesen Ordnungen auszubrechen. Wir lesen diese Erfahrungen als langweilige Dystopien, also als Dystopien, die in den Alltag eingeschrieben sind und eine grausame Realität normalisieren. Wir nutzen die fiktionalen Erzählungen von Dogtooth und Parasite für eine kulturgeographische Analyse, die das Eingeschlossensein neben seinen räumlichen und materiellen Bedingungen als eine affektive Atmosphäre (Anderson 2014) versteht. Aufbauend auf der zunehmenden Stadtforschung über Affekte und Emotionen vermittelt dieser Zugang, wie das Eingeschlossensein sich als alltägliche, dystopische Erfahrung normalisiert. Wir argumentieren, dass eine Analyse affektiver Atmosphären die unsichtbar gewordenen Gewalterfahrungen des Eingeschlossenseins greifbar machen kann.
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