Im vorliegenden Beitrag werden die Begriffe der Effizienz, Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit und Kontrolle als Operationalisierung für einen zeitgemässen Optimierungsbegriff herangezogen. Es wird dargelegt, inwiefern ein so verstandener Optimierungsbegriff sich gegenwärtig auf gesellschaftlicher Ebene, auf der des subjektiven Handelns sowie auf der Ebene digitaler Lernarrangements einschreibt und verfestigt. Bildungstheoretisch wird diese Beobachtung kritisch reflektiert, indem vor allem auf das Element der Unverfügbarkeit abgestellt wird. Bildung wird damit als Geschehen kenntlich gemacht, das sich einem optimierenden Geist des Digitalen entzieht.
Digitalisierung umgreift mittlerweile sämtliche gesellschaftlichen Funktionsbereiche und ist aus den lebensweltlichen Vollzügen kaum mehr wegzudenken. Technische Artefakte vernetzen sich immer stärker und bilden unter anderem einen (unsichtbaren) Hintergrund, mit dem menschliche Handlungen auf vielfältige Weise implizit und explizit verwoben sind. Der Band nimmt einen kritischen Blick auf (mögliche) Transformationen und Herausforderungen, die sich für die Soziale Arbeit angesichts des sozio-technischen Wandels ergeben. Hierbei gewinnen alte Fragen wie z.B. die nach sozialer Ungleichheit neue Konturen. Zugleich erscheinen am Fragehorizont neuartige Problemkonstellationen wie etwa die Substituierung von menschlichem professionellem Handeln durch Big Data. Die im Band versammelten Beiträge versuchen, mit ihren Fragestellungen eine Brücke zu schlagen zwischen Theorie und Praxis bzw. zwischen Disziplin und Profession. (DIPF/Orig.)
Zusammenfassung Vor dem Hintergrund eines heterogenen Technikdiskurses zur digitalen Bildung, der von radikaler Ablehnung bis zur Stilisierung dieser als "Heilslehre" reicht, legt der Beitrag zunächst wesentliche Implikationen der symmetrischen Anthropologie von Bruno Latour dar, um von diesem relativistischen Relativismus aus eine Bestimmung von digitaler Bildung vorzunehmen. Als zentral wird hierbei erachtet, die Akteurschaft von nichtmenschlichen Wesen in Bildungsprozessen ernst zu nehmen. Hierzu werden vier Thesen entfaltet, die den Mehrwert einer solchen symmetrischen Anthropologie für die Implementierung von digitaler Bildung zur Diskussion stellen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.