Zusammenfassung
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird bisher vorrangig von Seiten der Struktur- und Ergebnisqualit?t beleuchtet, die Prozessqualit?t ist weitgehend unterbelichtet. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Qualit?tsdimension. Eine Vollerhebung unter den SAPV-Teams in Sachsen mittels standardisiertem Fragebogen zeigt auf, dass viele Kernprozesse deckungsgleich erbracht werden. Unter juristischer W?rdigung der Ist-Analyse lassen sich folgende Konklusionen treffen: (1) Das ausf?llungsbed?rftige Rahmenrecht der SAPV (???27 i.?V.?m. 37b SGB V) bedarf der Konkretisierung im Einzelfall. (2) ?rztliche T?tigkeiten, die zum Kern h?chstpers?nlicher Leistungserbringung z?hlen, sind nicht an Pflegekr?fte delegierbar. (3) Ein konkreter Anspruch des Patienten auf einheitliche SAPV-Prozesse besteht nicht. Aus den ???2, 5 S?chsBO und Art.?3 GG ist jedoch eine grunds?tzliche Pflicht zur Gleichbehandlung aller Patienten ableitbar. (4) Eine Bindung der Leistungserbringer an Kernprozesse kann mit einer schriftlichen Verpflichtung abgesichert werden. (5) F?r Sachsen sollte diese mindestens im SAPV-Mustervertrag verankert werden.
Unter diesen Gesichtspunkten stellt die Etablierung eines Qualit?tssicherungssystems eine zus?tzliche Herausforderung f?r die SAPV dar: neben dem Auf- und Ausbau einer fl?chendeckenden Versorgung ist eine Gleichbehandlung aller Patienten zu erm?glichen. Das Projekt zur Beschreibung einheitlicher Kernprozesse in Sachsen kann daf?r erste L?sungsans?tze aufzeigen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.