Ein Ergebnis der Europawahl 2019 überraschte manche: das Thema Klimawandel hatte den Themen Migration, Integration und innere Sicherheit den Rang abgelaufen. Die einhellige Meinung der Expert*innen: dieses Thema wird sich dauerhaft in Wahlkämpfen behaupten, das Profil der Parteien in dieser Frage über ihren Erfolg entscheiden. Pünktlich zur bis dato größten Demonstration von Fridays for Future (FfF) Ende Juni 2019 in Aachen und den alljährlich stattfindenden Aktionen zivilen Ungehorsams vom Bündnis Ende Gelände fordert der bayrische Ministerpräsident, den Kohlekonsens zu überdenken und das Ausstiegsdatum entsprechend der Forderungen von FfF um acht Jahre vorzuziehen. Gleichwohl ist das eine westdeutsche Analyse des Wahlergebnisses. Denn parallel zum grünen Wahlerfolg wuchs mit der AfD im Osten Deutschlands der Zuspruch zu einer Partei, die in diesem Thema eine gegenteilige Position vertritt. Statt von einem klimapolitischen Bewusstseinswandel der Wähler*innen und einer re-politisierten Jugend ist dort wohl eher von einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft zu sprechen. Die Bundesregierung hat in ihrem Klimaschutzprogramm sektorspezifische Reduktionsziele für 2030 definiert, die den Erfolg der Dekarbonisierungsstrategie der Pariser Klimaschutzziele messen soll. Politik und Öffentlichkeit sind sich einig, dass der Verkehrssektor in den nächsten zehn Jahren die größten Herausforderungen bereithalten wird. Die Verkehrswende, im Zuge derer das Auto als zentraler Verkehrsträger zur Disposition steht, wird zukünftig zahlreiche Politikfelder beeinflussen.
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