Spinoglenoidale Zysten gehören zu den seltenen Ursachen von Schulterschmerzen. Sie verursachen häufig eine Schwä-che des Schultergelenks durch ein Nervenkompressionssyndrom des N. suprascapularis, welcher in direkter anatomischer Nähe (nämlich knapp medial dem oberen Glenoidrand) verläuft [8]. Es gibt verschiedene Überlegungen zur Pathogenese. So beschreiben einige Autoren einen Zusammenhang zwischen repetitiven Überkopfarbeiten/-sportarten und traumatischen Labrumrupturen, welche zur Ausbildung einer spinoglenoidalen Zyste führen können [4]. Aufgrund der direkten anatomischen Nähe des spinoglenoidalen Rezessus zum oberen Labrum und dem Bizepssehnenanker kön-nen Verletzungen in diesem Bereich, sog. SLAP-("superior labrum anterior to posterior-")Läsionen, zu einer Zystenbildung führen, welche sich in den spinoglenoidalen Rezessus ausdehnen. Chronischer intraartikulärer Erguss kann ebenfalls zu einer "Ausstülpung" des spinoglenoidalen Rezessus mit Ausbildung einer spinoglenoidalen Zyste führen [4].