Da in der Arzteschaft und in der Offentlichkeit auch bei uns die sozialniedizinischen Probleme immer mehr Beachtung auf sich gezogen haben, ist auch die Frage der Berufskrankeiten aktueller als fruher geworden. Unter den Berufskrankheiten enthalten die Benzoluergiftungen som Standpunkt des Gynakologen aus viele beachtenswerte Umstande, vor allem w'eil die Entwicklung auf den Arbeitsmarkten in der letzten Zeit dazu gefiihrt hat, dass immer mehr Frauen im Dienst der Industrie mit Benzol umzugehen haben, und teilweise auch weil die durch das Benzol hervorgerufenen Veranderungen in gynakologischen Sinne noch recht wenig untersucht worden sind. Auch fur den Nichtspezialisten kann es von eigenem Interesse sein, niit diesen Veranderungen bekannt zu werden. Uber die Chemie des Benzols. -Das Benzol, der Grundstoff der aromatischen Verbindungen, sowie seine Homologen und Dcrivate haben sicli zu xentralen Stoffen der chmiischen Industrie entwickelt. Das in der Indmtrie benutzte Bcnzol wird a15 wichtiges Nebenprodukt bei der Trockendestillation von Steinkohle in den Koks-und Gaswerken gewonnen. Das bei der Trockendestillation entstehende Steinkohlengas (Leuchtgas) enthalt etwas Bcnzol, welches durch Adsorption in gceignete ole oder Kohle gewonnen wird, woraus es dann leiclit hefreit werden kaqn. Das so erhaltene Benzol ist keineswegs rein, sondern es enthalt eine Menge Homologe des Benzols, in erster Linie Toluol und Xylo!e, etwas Naphtalin, einige aliphatische Iiohlenwasserstoffe sowie Schwefelverbindungen. Oft ist mit techniscliem Benzol eine Fraktion der unter 200' siedenden Kohlenwasserstoffc gemcint.Das reine Benzol ist eine farblose, starkriechende Flussigkeit, deren Siedepunkt bei 80' und c!:r Pchmelzpunkt bei 5.5' ist. Es brennt mit
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