Zusammenfassung Einführung Der Fäkale Mikrobiota-Transfer (FMT) ist eine Behandlung zur Modulation der gastrointestinalen Mikrobiota. Der Einsatz bei rezidivierender Clostridioides-difficile-Infektion (rCDI) ist europaweit etabliert und wird in nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen. Der FMT ist in Deutschland im Fallpauschalensystem der Krankenhäuser kodierfähig. Eine auf dieser Kodierung basierende umfassende Erhebung zur Häufigkeit des Einsatzes fehlt bislang. Material und Methodik Berichte des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) und Qualitätsberichte der Krankenhäuser 2015–2021 wurden auf FMT-Kodierung hin untersucht und im Rahmen einer strukturierten Expertenkonsultation bewertet. Ergebnisse Zwischen 2015 und 2021 wurden von 175 Krankenhäusern 1.645 FMT-Verfahren kodiert. Von 2016 bis 2018 waren dies jährlich im Median 293 (274–313) FMT, gefolgt von einem konstanten Rückgang in den folgenden Jahren auf 119 FMT im Jahr 2021. Patienten/-innen mit FMT waren zu 57,7% weiblich, im Median 74 Jahre alt und der FMT wurde zu 72,2% koloskopisch appliziert. Bei 86,8 % der Fälle wurde eine CDI als Hauptdiagnose genannt, gefolgt von 7,6% eine Colitis ulcerosa. Diskussion In Deutschland wird der FMT seltener eingesetzt als im europäischen Vergleich. Eine Anwendungshürde ist die behördliche Einordnung des FMT als nicht zugelassenes Arzneimittel, die zu erheblich höherem Aufwand bei Herstellung und Verabreichung führt und eine Erstattung erschwert. Die Europäische Kommission hat kürzlich eine Verordnung vorgeschlagen, den FMT als Transplantation einzuordnen. Dies könnte die regulatorische Situation des FMT in Deutschland perspektivisch verändern und so zu einem flächendeckenden Angebot eines in Leitlinien empfohlenen Therapieverfahrens beitragen.
ZusammenfassungDie Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD), die endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) sowie die Koloskopie (KOLO) bergen stets das Risiko einer Transmission von Erregern. Leider gibt es bislang nur wenige Daten zu den Ursachen und Erregerspektren für diese Ereignisse.In einer systematischen Literaturrecherche der Worldwide Outbreak Database, der PubMed und der Embase wurden entsprechende Ausbrüche hinsichtlich der Ausbruchsursache, des Erregerspektrums, der Attack Rate und Letalität sowie der daraufhin eingeleiteten Hygienemaßnahmen evaluiert.Es wurden insgesamt 73 Ausbrüche (ÖDG: 24; ERCP: 42; KOLO: 7) eingeschlossen mit Attack Rates in Höhe von 3,5%, 7,1% und 12,8%. Die zugehörigen Letalitäten betrugen 6,3%, 12,7% und 10,0%. Im Rahmen der ÖGD ereigneten sich vor allem Transmissionen von Enterobakterien mit einem großen Anteil multiresistenter Isolate. Via ERCP wurden überwiegend Nonfermenter übertragen. Die häufigste Ursache für die akzidentelle Verwendung kontaminierter Endoskope war menschliches Versagen während der Endoskopaufbereitung.Dem Anwender sollte das Risiko einer Übertragung stets bewusst sein, um diese frühestmöglich erkennen und fortan unterbinden zu können. Darüber hinaus müssen Mitarbeiter regelmäßig in der Aufbereitung von Medizinprodukten geschult werden. Die Verwendung von Einmalendoskopen senkt zwar das Übertragungsrisiko von Erregern, erhöht jedoch andererseits die Abfallmenge und ggf. auch die Kosten.
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