ZusammenfassungExperimentieren im Biologieunterricht gilt als komplexer Problemlöseprozess. Die Nutzung gestufter Lernhilfen als Form von Binnendifferenzierung könnte dies unterstützen. In der vorliegenden qualitativen Studie wurde die Verwendung gestufter Lernhilfen beim Experimentieren im Biologieunterricht untersucht. Hierzu wurden Daten von 35 Schüler*innen (M = 12,5 Jahre; SD = 0,83; 42,9 % weiblich) der 6.–8. Jahrgangsstufe einer Gesamtschule und einer Realschule erhoben. Die Nutzung der gestuften Lernhilfen wurde mithilfe des Lauten Denkens während des Experimentierprozesses und eines anschließenden leitfadengestützten Interviews erfasst. Eine qualitative Inhaltsanalyse ergab ein Kategoriensystem mit insgesamt 5 Ober- und 8 Unterkategorien. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler*innen die gestuften Lernhilfen nutzen, wenn Schwierigkeiten während des Experimentierprozesses auftraten. Die Nutzung gestufter Lernhilfen scheint die metakognitive Handlungsplanung, reflektierendes Verhalten und die Aktivierung von Vorwissen positiv zu beeinflussen. Mögliche Implikationen für die Gestaltung gestufter Lernhilfen werden diskutiert.
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