Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel1 präsentiert Ergebnisse einer empirischen Forschungsarbeit zur Thematik kulturbezogenen Lernens, die im Studienjahr 2012/13 an der Germanistischen Abteilung der Universität Belgrad durchgeführt wurde. Im Blickpunkt stehen jedoch keine Beispiele gelungenen kulturellen Lernens; vielmehr geht es darum, wie und auf welche Weise kulturbezogene Lernprozesse im Sinne eines gesteuerten Lernens scheitern können, was sie verhindern, erschweren oder auf Abwege führen kann. Denn wie die empirischen Befunde der hier vorgestellten Studie zeigen, lernen Studierende oft nicht das, was sie nach Meinung des Dozenten lernen sollen, oder anders formuliert: Die vom Dozenten erwarteten und angesteuerten Lernziele sind häufig nicht identisch mit den tatsächlichen Lernresultaten der Studierenden. Die Steuerung kulturbezogener Lernprozesse ist mithin schwierig und funktioniert keineswegs immer. Im Folgenden werden drei unterschiedliche Modi des partiellen oder vollständigen Scheiterns kulturbezogener Sinnbildungsprozesse beschrieben. Ich habe sie Apologetik, Aktivierung von Stereotypen und mediale Interferenz genannt.
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