ZusammenfassungDas VEXAS-Syndrom (Akronym für Vacuoles, E1 enzyme, X‑linked, Autoinflammatory, Somatic) wurde Ende 2020 erstmals beschrieben und verursacht durch eine erworbene Mutation auf dem X‑Chromosom ein autoinflammatorisches Syndrom vorwiegend bei Männern im höheren Lebensalter. Klinisch zeichnet sich das VEXAS-Syndrom durch ein Mischbild aus rheumatologischer Erkrankung mit separaten hämatologischen Pathologien aus, wobei besonders häufig eine Polychondritis und fast immer eine makrozytäre Anämie auftreten. Anhand dieser Kasuistik werden die diagnostischen Kernpunkte zur Erkennung des VEXAS-Syndroms demonstriert.
ZusammenfassungDie eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) ist eine seltene Form der ANCA-assoziierten Vaskulitiden (AAV) aus der Gruppe der Kleingefäßvaskulitiden. Sie ist definiert als eine Vaskulitis kleiner und mittelgroßer Gefäße mit granulomatöser Entzündung sowie Blut- und Gewebseosinophilie. Fast alle Patienten haben allergische Symptome mit Asthma bronchiale und rhinosinusitischen Beschwerden. Das sonstige klinische Spektrum variiert je nach Lokalisation, Schweregrad und Art der Krankheitsmanifestation. Durch die eosinophile Infiltration und Inflammation kann es zu Rhinosinusitis, Pneumonitis, gastrointestinaler Beteiligung und Kardiomyopathie kommen. Insbesondere Letztere ist mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Als nekrotisierende pauci-immune Kleingefäßvaskulitis kann die EGPA, ähnlich wie die anderen AAV, pulmonale Infiltrate mit alveolärer Hämorrhagie, eine Glomerulonephritis, kutane Vaskulitis mit Purpura, sowie zentrale und periphere neurologische Schädigungen verursachen. Das Auftreten perinukleärer ANCA (pANCA), mit Spezifität gegen die Myeloperoxidase (MPO) wird in etwa einem Drittel der Fälle beobachtet, ist allerdings nicht spezifisch für die EGPA. MPO-ANCA-positive Patienten haben häufiger eine periphere neurologische Beteiligung und eine Glomerulonephritis, während ANCA-negative Patienten häufiger eine kardiale und pulmonale Beteiligung aufweisen. Eine differentialdiagnostische Herausforderung im klinischen Alltag stellt die Abgrenzung zum hypereosinophilen Syndrom (HES) dar. Das Therapiekonzept der EGPA hängt davon ab, ob der Schweregrad der Erkrankung potentiell Organ- oder lebensbedrohlich ist. Bei schweren Formen der EGPA werden in der Akuttherapie hauptsächlich Glukokortikoide in Kombination mit Cyclophosphamid eingesetzt. Rituximab wird mittlerweile als alternative Behandlungsoption in den Leitlinien genannt. Zur Remissionserhaltung stehen verschiedene immunsuppressive Therapien zur Verfügung. Bei EGPA ohne schwere Organbeteiligung ist die IL-5 Blockade mit Mepolizumab zugelassen.
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