Antizipative und postverbale Stellung der Enklitika im Serbokroatischen

Abstract

Ziel dieser Arbeit ist es, einige Eigenschaften der Enklitika im Serbokroatischen zu beschreiben, die für die Charakterisierung und Formierung des grammatischen Systems der modernen serbokroatischen Literatursprache wichtig sind und auch bei der Untersuchung der Enklitika in anderen Sprachen von Interesse sein können. Es geht konkret um die Stellung der verbalen und pronominalen Enklitika 1 gegenüber den nichtenklitischen Satzteilen, d. h. den grammatischen Wörtern und orthotonigen Satzgliedern 2 . In der serbokroatischen Sprache der Gegenwart weisen die Enklitika die deutliche Tendenz auf, in der Nähe des Satzanfanges zu stehen, d. h. hinter dem grammatischen Wort in Sätzen, in denen solche Wörter auftreten, neben dem ersten oder zumindest einem der ersten Satzglieder -in Sätzen ohne grammatische Wörter. Von dieser Regel gibt es jedoch gelegentlich Abweichungen; zudem ist die Tendenz zur Antizipation der Enklitika nicht bei allen Schriftstellern gleich stark ausgeprägt. So zeigt sich bei einigen aus der Vojvodina stammenden Schriftstellern des vergangenen Jahrhunderts -wir werden uns hier nur der Sprache von Bogoboj Atanackovic (1826-1858) und Jakov Ignjatovic (1824-1889) zuwenden -eine für unser heutiges Sprachgefühl ungewöhnliche Anordnung der Enklitika, insbesondere des Enklitikons se. Sie stehen in Sätzen, in denen an sich Antizipation zu erwarten wäre, erst hinter dem Verb. Kommen in einem Satz jedoch mehrere Enklitika vor, so wird bei den älteren Schriftstellern der Vojvodina oftmals nur eines von ihnen durch eine Abweichung von der Norm der Literatursprache sowie eine postverbale Anordnung betroffen. Dies führt zu einer Trennung der Enklitika in ein und demselben Satz, was ebensowenig dem Standard der positionellen Realisierung der Enklitika entspricht. Die Besonderheiten in der Anordnung der Enklitika bei den älteren Schriftstellern der Vojvodina lassen sich aus dem Einfluß der slavenoserbischen Sprache und der dialek-1 Wie bekannt, existieren in der serbokroatischen Sprache einige Arten von Enklitika:(1) die nichtbetonten Formen des Genitive-Akkusativs und des Dative der Personalpronomen (me, mi, te, ti, ga, mu; je \ju\, joj; nas, nam; υαβ, νατη; ih, im), zu denen entsprechende betonte Formen bestehen (mène, mèni; tèbe, tèbi; usw.);das Enklitikon se, das in einigen Fällen die Funktion des Akkusativs des Reflexivpronomens hat (hier kann die betonte Form sebe verwendet werden), während es in anderen Fällen eigentlich eine Reflexivpartikel darstellt; (3) die nichtakzentuierten Formen des Hilfs-, Kopulativ-und existentiellen Verbs jesam und der Hilfsverben hteti und biti (sam, ei, je ...; cu, cei ... ; bih, bi ...), zu denen die entsprechenden akzentuierten Formen existieren (jèsam, jèsi ...; hòéu, hoceê ...; bih, bi ...). (4) die Partikel Ii. 2 Unter Satzgliedern verstehen wir das Subjekt, die Teile des Prädikate, das Objekt und die Adverbialbestimmungen, d. h. die Satzglieder, die untereinander permutabel sind. Unter der Formulierung "das Enklitikon steht bei einem entsprechenden Satzglied" wird verstande...

Akuzativne zamjeničke zanaglasnice ju i je u bosanskome, hrvatskome i srpskome

“…Pomnim se iščitavanjem vrlo brzo uviđa kako su strani redom formalni, a domaći uglavnom nisu -među potonjima ističu se preskriptivni i analitički 1 (usp. Jonke 1953;Gortan 1956;Pešikan 1959;Babić 1963Babić , 1964aBabić , 1964bAlerić 1964;Brabec 1964;Mulić 1964;Browne 1968Browne , 1974Browne , 2003Browne , 2004Browne , 2014Popović 1979Popović , 2004; Ćavar i Wilder 1994; Wilder i Ćavar 1994; Franks i Progovac 1994; Franks i King 2000; Franks i Peti-Stantić 2006;Franks 2010;Schütze 1994;Mamić 1995;Mišeska-Tomić 1996;Progovac 1996;Radanović-Kocić 1996;Peti-Stantić 2002Ham 2006;Milićević 2007Milićević , 2009Milićević , 2023Bošković 2004;Stjepanović 2004;Aljović 2005;Alexander 2008; Diesing i dr. 2009;Gračanin-Yuksek 2019). Deskriptivni i inferencijski empirijski radovi temeljeni na velikim podatcima, a posvećeni zanaglasnicama koji uzimaju u obzir varijaciju iznimno su rijetki (usp.…”