Zusammenfassung
Hintergrund
Schwer beeinträchtigende chronische Schmerzen betreffen etwa eine halbe Million Kinder in Deutschland. Bei fehlendem Ansprechen auf eine unimodale Therapie kann eine stationäre interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) in Erwägung gezogen werden.
Ziel der Arbeit
In dieser Übersichtsarbeit wird die Versorgungslage der pädiatrischen stationären IMST in Deutschland beschrieben sowie aktuelle Evidenz zur Wirksamkeit dargestellt.
Material und Methoden
Mithilfe einer systematischen Literatursuche wurden Studien identifiziert, die sich mit der Wirksamkeit der pädiatrischen stationären IMST in Deutschland befassen. Zudem wurden weiterführende Quellen genutzt, um Informationen über IMST-Angebote in Deutschland, deren Behandlungsprogramme, die Qualifikation der Behandelnden und Charakteristika der Patient:innen zu beschreiben.
Ergebnisse
In Deutschland gibt es vier pädiatrische Schmerzzentren, die auf die stationäre IMST von Kindern und Jugendlichen spezialisiert sind. Die 3‑ bis 4‑wöchige multimodale Behandlung wird von einem multiprofessionellen Team angeboten und steht in der Regel Patient:innen bis zum 18. Lebensjahr zur Verfügung. Die Mehrzahl der Patient:innen ist weiblich. Die Wirksamkeit der pädiatrischen IMST in Deutschland wurde bis zu 4 Jahre nach der Behandlung untersucht. Positive Effekte zeigen sich sowohl für Schmerzeigenschaften als auch für die emotionale Belastung. Ergänzende Therapiemodule können die bestehenden Effekte noch weiter optimieren.
Schlussfolgerung
Weitere Forschung zur Wirksamkeit der IMST in Deutschland ist wichtig, um das Behandlungsangebot weiterentwickeln und optimieren zu können.