Contemporary forensic psychology is characterized by a relative lack of attention to theory building and conceptual analysis. In my view, this neglect of theory amounts to theoretical illiteracy and represents a significant obstacle to the explanation of crime and its management. In this paper I explore the problem of theoretical illiteracy for forensic psychological research and practice. First, I discuss why theory is important in science and the dangers of ignoring it. Second, I review the role of theory in addressing the myriad of practical problems facing human beings. Third, I outline three strategies to increase researchers and practitioners' appreciation of theory construction and development: adopting a more comprehensive model of scientific method, epistemic iteration, and promoting model pluralism. Fourth, I examine two examples of core concepts from correctional psychology, that of dynamic risk factors and classification, and demonstrate how the above strategies can be used to address problems with these constructs. Keywords Classification • Theoretical illiteracy • Dynamic risk factors • Protective factors • Treatment Zur Bedeutung von Theorie in der Vollzugspsychologie Theorie-Illetrismus und therapeutische Ineffektivität Zusammenfassung Die forensische Psychologie ist derzeit durch ein relatives Defizit an Aufmerksamkeit für Theoriebildung und konzeptuelle Analyse gekennzeichnet. Aus Sicht des Autors läuft diese Vernachlässigung auf einen Theorie-Illetrismus hinaus und stellt ein erhebliches Hindernis für die Erklärung von Straftaten und deren Bewältigung dar. In der vorliegenden Arbeit wird das Problem des Theorie-Illetrismus für die forensisch-psychologische Forschung und Praxis untersucht. Zunächst wird diskutiert, warum Theorie in der Wissenschaft wichtig ist und welche Gefahren entstehen, wenn sie ignoriert wird. Zweitens wird die Rolle der Theorie beim Umgang mit den zahllosen praktischen Problemen, mit denen Menschen konfrontiert sind, untersucht. Dann werden 3 Möglichkeiten skizziert, wie Forschende und konkret Praktizierende die Theoriebildung und-entwicklung besser einschätzen können: die Annahme eines umfassenderen Modells wissenschaftlicher Methodik, die epistemische Iteration und die Förderung des Modellpluralismus. Viertens werden exemplarisch 2 Schlüsselkonzepte aus der Justizvollzugspsychologie überprüft: dynamische Risikofaktoren und Klassifikation. Dabei wird aufgezeigt, wie die beschriebenen Strategien eingesetzt werden können, um Probleme mit diesen Konstrukten anzugehen.