Charakterisierung der Subtypen makulärer Neovaskularisation bei altersbedingter Makuladegeneration zur Optimierung von Behandlungsergebnissen

Abstract

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die gemeinsamen Merkmale und Prognosen verschiedener Subtypen der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (nAMD) zu identifizieren. Wir schlagen zudem Empfehlungen vor, wie Behandlungen auf den Subtyp der Neogefäße angepasst werden können, um die Ergebnisse bei den Patienten zu optimieren. Die Autoren sind ausgewählte Mitglieder der Vision Academy und trafen sich, um die Behandlungsergebnisse bei nAMD je nach Subtyp der makulären Neovaskularisation (MNV) zu besprechen, wobei Ergebnisse einer Literaturrecherche in der Datenbank PubMed (Abrufdatum: März 2019) herangezogen wurden. Dieser Übersichtsartikel fasst die Empfehlungen der Vision Academy dahingehend zusammen, wie die Charakterisierung von MNV-Subtypen die Behandlungsergebnisse bei nAMD verbessern kann. Die Identifizierung der MNV-Subtypen wurde durch die Einführung multimodaler Bildgebung erleichtert. Zusammengenommen ermöglichen die Ergebnisse der Fluoreszein-Angiografie, der Indocyaningrün-Angiografie und der optischen Kohärenztomografie im Spektralbereich es, die Bestimmung des MNV-Subtyps zu verbessern und zu standardisieren. Bisher wurden in der Literatur 3 Subtypen beschrieben, die bei der Bildgebung spezifische Charakteristika aufweisen. Die Typ-1-MNV weist bessere langfristige Ergebnisse auf, benötigt jedoch in der Regel eine höhere Dosierung des Wirkstoffs gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF). Die Typ-2-MNV spricht in der Regel schnell auf die Behandlung an, ist jedoch anfälliger für die Entwicklung fibrotischer Narben, die zu schlechteren Ergebnissen führen können. Die Typ-3-MNV reagiert sehr empfindlich auf die Behandlung mit Anti-VEGF-Wirkstoffen, wird jedoch im Vergleich zu anderen Subtypen mit einer höheren Inzidenz einer äußeren Netzhautatrophie assoziiert. Die genaue Bestimmung des MNV-Subtyps liefert Informationen zur Prognose und hilft, den Umgang mit Patienten mit nAMD zu optimieren.