ZusammenfassungDie Ă–sophagusatresie (Ă–A) ist eine angeborene
Kontinuitätsunterbrechung der Speiseröhre mit oder ohne Fistel
zur Trachea (Tracheoösophageale Fistel, TÖF). Je nach Abstand
zwischen den beiden Ă–sophagusenden unterscheidet man eine
„kurzstreckige“ von einer „langstreckigen“ Form.
Bis zu 50% der Neugeborenen weisen weitere Anomalien auf. Eine
pränatale Diagnose der ÖA gelingt in 32–63% der
Fälle. Die interdisziplinäre Betreuung dieser Kinder hat sich in
den letzten Jahren gewandelt. In der folgenden Arbeit wird die aktuelle
S2K-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fĂĽr Kinderchirurgie zur
Behandlung der Ă–A mit unterer TĂ–F, die etwa 90% aller
Fälle ausmacht, zusammengefasst. Hierzu gehören das
präoperative Management sowie operative und anästhesiologische
Aspekte (u. a. Thorakoskopie vs. Thorakotomie, präoperative
Tracheobronchoskopie, intraoperative Hyperkapnie und Azidose). Ferner wird das
postoperative Management insbesondere von relevanten Komplikationen wie der
Anastomosenstenose beschrieben. Trotz Fortschritten in der Behandlung der
ÖA ist die Langzeitmorbidität mit
Motilitätsstörungen des Ösophagus,
gastroösophagealer Refluxkrankheit, rezidivierenden Infektionen der
oberen und unteren Atemwege, Tracheomalazie, mangelhaftem Gedeihen sowie
orthopädischen Problemen nach Thorakotomie weiterhin hoch. Zum Erreichen
einer guten Lebensqualität ist daher eine gute interdisziplinäre
Nachsorge wichtig.