ZusammenfassungMusikclubs gelten als bedeutende Experimentierräume der populären Musik, als Ort des informellen Austauschs lokaler Musikszenen und als Knotenpunkte szenebasierter Wertschöpfungsprozesse urbaner Popkultur. Ihre (sozial-)räumlichen Strategien und Ausprägungen zeigen dabei eher in Richtung eines auf Kultur orientierten Selbstverständnisses sowie auf alternative, gelebte und mit ihrem Standort verwurzelte Räume lokaler Nachtökonomien. Dieser Artikel betrachtet (sozial-)räumliche Austauschprozesse von Musikclubs, lokaler Musikszene, Stadt und Music Industries und geht der Frage nach, welche stadträumlichen und kulturellen Implikationen mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie für diese im Kontext des städtischen Musikökosystems verbunden sind. Während die ökonomischen Folgen auf der Hand zu liegen scheinen, interessieren hier im Besonderen die Zuschreibungen von Musikclubs für die Stadt, der räumliche Wert von Livemusik und kulturellem Erbe sowie die Frage nach der bau- und planungsrechtlichen Aufwertung von Clubs und Livespielstätten während des Lockdowns im Frühjahr 2021.