Zusammenfassung. Um die langfristigen Auswirkungen schwerer Hirnschädigungen zu untersuchen, wurden bei 135 ehemaligen Patienten einer neurologischen Frührehabilitation Angaben zum funktionellen und psychosozialen Outcome sowie zur Lebenszufriedenheit erhoben. Die querschnittlich angelegte Fragebogenuntersuchung erfolgte durchschnittlich 3.5 Jahre nach der Erkrankung. In basalen Aktivitäten des täglichen Lebens konnte mehr als die Hälfte der früheren Patienten eine weitgehende Selbstständigkeit wiedererlangen, in komplexen Alltagstätigkeiten und kognitiven Leistungsbereichen bestanden deutlichere Einschränkungen. Über 60 % der Teilnehmer waren unabhängig von professioneller Pflege, über 80 % wohnten wieder in einem häuslichen Umfeld. Scheidungen waren selten. Eine Rückkehr in den Beruf gelang ca. 23 % der Teilnehmer. Die Lebenszufriedenheit unterschied sich mit Ausnahme der gesundheitsbezogenen Lebenszufriedenheit nicht von der bundesdeutschen Durchschnittsbevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Patienten trotz bestehender Defizite ihre Lebenssituation weitgehend positiv bewerten.