Modulare Baukonstruktionen ermöglichen die serielle und automatisierte Herstellung von Fertigteilen, welche kontrolliert in einem Fertigteilwerk produziert und anschließend auf der Baustelle in kurzer Zeit montiert werden können. Hierdurch können Herstellungsprozesse weitreichend optimiert und neue Technologien der automatisierten und robotergestützten Fertigung eingesetzt werden. Die Fertigung im Werk verringert Lärm, Staub und Stau auf den Baustellen und durch die Rationalisierung von Prozessen im Fertigteilwerk können Verschnitt‐ und Abfallmengen minimiert und somit Ressourcen eingespart werden. In der vor Witterung geschützten Umgebung können zudem Hochleistungswerkstoffe mit hoher Präzision verarbeitet werden, sodass deren Eigenschaften optimal ausgenutzt werden und eine hohe gleichbleibende Qualität erzielt wird. Von dem planenden Ingenieur verlangt modulares Bauen ein umfassendes Verständnis und die Berücksichtigung der Herstellungsprozesse sowie eine sorgfältige Planung aller Fügestellen des Tragwerks. Das Planungsteam steht vor der Herausforderung, trotz aller Anforderungen durch die Modularisierung, Rationalisierung und Fertigung ein funktionales, dauerhaftes und ästhetisch hochwertiges Bauwerk zu entwerfen. In den in diesem Beitrag vorgestellten Entwurfsstudien stellen sich die Autoren dieser Aufgabe, indem sie Technologien aus aktuellen Forschungsprojekten des modularen Betonbaus in einem einheitlichen Entwurfsszenario einer Fußgängerbrücke anwenden.