Rehman Khan und Javed (2018) betonen, dass Menschen in Impression Management involviert sind, "when they are evaluated by someone, who controls the valued outcome" (ebd., S. 3). Insbesondere dort, wo Entscheidungsund Erwägungsspielräume in der Beurteilung vorhanden sind, ergeben sich Möglichkeiten der sozialen Einflussnahme. Mit der Größe des Beurteilungsspielraumes steigt ebenfalls die Bedeutung der vielfältigen Einflüsse (oder Einflussversuche) auf die Eindrucksbildung der Beurteilenden (Forgas 1999). Auch in der Schule als Bildungsinstitution gibt es diese Entscheidungs-und Erwägungsspielräume. Denn wie Lüders (2001, S. 218) betont, kann der Bereich der Beurteilung "bemerkenswerte Entscheidungsspielräume" aufweisen, da Leistungsurteile selten auf rein objektiven Messkriterien basieren. In diesem Zusammenhang ist die Qualität der pädagogischen Diagnostik im Lehrberuf in den letzten Jahren auch ein bedeutsames Forschungsthema geworden (Ohle und McElvany 2015). Die Beurteilung von Schülerinnen und Schülern und deren schulischen Leistungen gehören zu den zentralen Aufgaben einer Lehrperson und diese Leistungsurteile bilden die Grundlage der Steuerung von Bildungskarrieren und regulieren schlussendlich die Ausbildungs-und Berufschancen mit (Lüders 2001; Schmid et al. 2016). Für Schülerinnen und Schüler bedeutet dies, dass der Erfolg, den sie während der Schulzeit verzeichnen können, entscheidend für ihre weitere Laufbahn ist. Diverse empirische Studien zur Qualität der pädagogischen Diagnostik zeigen, dass das Urteil der Lehrperson nicht immer akkurat ist. Das heisst, die aktuelle Leistung der Schülerinnen und Schüler (erhoben via standardisierten Test) und die Bewertung der Lehrperson (Noten) unterscheiden sich teils deutlich (Hoge und
