ZusammenfassungTransversale, dento-alveoläre Expansionen von Zahnbögen werden im klinischen Alltag häufig durchgeführt, ohne deren langfristige Stabilität (Dauererfolg) zu berücksichtigen. In einer retrospektiv-longitudinalen Studie wurde daher das Ausmaß transversaler, dento-alveolärer Veränderungen während und nach herausnehmbarer Therapie mit aktiven „Dehnplatten“ bei 107 Patienten im Wechselgebiss und jungen bleibenden Gebiss untersucht, die eine optimale Mitarbeit erreichten (Tragezeit 10–16 Stunden/Tag). Kieferorthopädische Modellserien von Anfangs- (AM) und Schlussbefund nach Retention (SM) sowie ein Kontrollbefund (KM) 0,6–6,2 Jahre post retentionem ermöglichten eine Beurteilung des Rezidivs bzw. der langfristigen Stabilität transversaler Dehnungen, welche als interkanine Distanz (ICD-OK/UK), anteriore (4±4) und posteriore (6±6) Zahnbogenbreite quantifiziert wurden. Im oberen Zahnbogen blieben im Mittel 76% (2,2 mm, ICD-OK), 55% (1,4 mm, 4+4) bzw. 56% (1,8 mm, 6+6) der transversalen Erweiterung langzeitstabil, während im unteren Zahnbogen bezüglich der ICD-UK ein Totalrezidiv eintrat mit einem posterioren „Dauererfolg“ von 40% (0,8 mm, 4-4) bzw. 66% (2,1 mm, 6-6). Ein initialer „Schmalkiefer“, früher Therapiebeginn sowie eine Prämolaren-Extraktion (ICD-OK) bzw. ein initialer Engstand (ICD-UK) wirkten sich dabei positiv auf den „Dauererfolg“ aus. Mit Ausnahme der ICD-UK können dento-alveoläre transversale Erweiterungen demnach relativ erfolgreich durchgeführt werden, jedoch bei limitierter Langzeitstabilität.