Zusammenfassung
Ziel Die Studie untersucht, wie gut die Beteiligung von Menschen mit
psychischen Beeinträchtigungen und Angehörigen an der
Entwicklung von psychiatrischen Leitlinien gegenwärtig gelingt.
Methodik Ergebnisse einer Umfrage unter N=561 (Response
37%) Entwickler:innen werden vorgestellt.
Ergebnisse Die Einbindung Betroffener gelingt häufiger gut als die
Angehöriger (61% vs. 55%). 68% stimmten zu, dass
deren Einbindung zentral für eine erfolgreiche Entwicklung ist.
51% sahen Diskrepanzen zwischen Evidenz und Betroffenen- und
Angehörigenperspektive. Benannt wurden auch eine mangelnde
Wertschätzung der Erfahrungsexpertise (33–36%),
ungenügende Repräsentanz (37%) und unzureichende
Gleichberechtigung in der Konsensfindung (46%). 45% sahen
Barrieren der Mitwirkung nicht wirksam abgebaut.
Schlussfolgerung Es bestehen weiterhin Herausforderungen bei der
Partizipation in der Leitlinienentwicklung. Gleichzeitig gibt es ein
Bewusstsein, dass diese für die Qualität einer Leitlinie zentral
ist. Es gilt, dieses Bewusstsein weiter auszubauen und den Herausforderungen
wirksam zu begegnen.