Neue Drogen – eine Übersicht

Abstract

Einleitung Das Aufkommen neuartiger Drogen bzw. Konsumgewohnheiten stellt derzeit eine große Herausforderung dar. Sobald der Konsum einer Substanz durch den Gesetzgeber eingeschränkt wird, erscheinen andere Substanzen auf dem Markt. Dieser Wechsel in den Konsumgewohnheiten vollzieht sich meist schneller als Ärzte in Klinik und Praxis diesen Entwicklungen nachkommen können. Nicht nur das Auftreten neuartiger, noch nicht vom Betäubungsmittelgesetz (BtMG) erfasster Substanzen, stellt Gesetzgeber und Kliniker gleichermaßen vor Herausforderungen. Auch bereits bekannte Suchtstoffe, welchen bislang nur wenig Bedeutung zugemessen wurde, treten zunehmend in Erscheinung. Dies kann zu diagnostischen Fehleinschätzungen im Rahmen von Intoxikationen oder Entzugssymptomen führen. Der Anteil der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die bereits illegale Drogen konsumiert haben, liegt aktuellen Daten zufolge bei 7,2 %, ca. 0,9 % betreiben einen regelmäßigen Konsum [1]. Laut Krankenhausstatistik für das Jahr 2012 (Abb. 1) waren 7,6 % (n = 7343) der Patienten in deutschen Krankenhäusern mit einem dokumentierten Konsum psychotroper Substanzen (außer Alkohol) jünger als 20 Jahre alt und 0,5 % (n = 529) der Patienten sogar jünger als 15 Jahre [2]. Unberücksichtigt ist eine wahrscheinlich hohe Dunkelziffer im Zusammenhang mit mangelnden Informationen und Kenntnissen auf Seiten des Krankenhauspersonals, geringer Inanspruchnahme medizinischer Versorgung durch die Konsumenten, fehlenden/eingeschränkten Detektionsmöglichkeiten bezüglich der eingenommenen Substanzen sowie schwieriger Symptomzuordnung oder seltener Intoxikationssymptomatik. Die vorliegende Übersicht informiert über in der Altersgruppe relevante, insbesondere neuere Substanzen, entweder aufgrund ihrer Popularität, eines besonderen medizinischen Risikos oder auch einer verstärk-ten medialen Aufmerksamkeit. Der Fokus liegt auf den akuten Symptomen, z. B. im Rahmen einer Intoxikation oder Entzugssymptomatik, medizinischen und psychischen Langzeitfolgen sowie -soweit vorhandenauf den derzeit zur Verfügung stehenden Therapieoptionen. Merke: Stellt sich ein Kind oder Jugendlicher mit unklarer Symptomatik oder unklaren Verhaltensauffälligkeiten vor, so sollte immer auch an einen Konsum illegaler Substanzen gedacht werden.