37.Jahrgang 1634 1 Brab: Farbstoffe der Phenanthrenreihe Helligkeit sind, in ihrer Masse annahernd iibereinstimmen. Uber die Unsicherheit bloDer Vermutungen erhoben, liegt das Werden der Sterne vor uns: Wie sich im Kampfe von Schwerkraft und Strahlungsdruck die Entwicklung vom Weltennebel zum Riesenstern, zum Zwergstern, endlich zum dunklen Stern vollzieht. Das Atom: eine Welt im Kleinendie HimmelskBrper: Atome der Welt. In vieler Hinsicht trifft dieser Vergleich zu: In der Ahnlichkeit, wie ungefiihr massegleiche Karper in der Leere ungeheurer Raume verteilt und zu Systemen zusammengeschlossen sind; in der Ubereinstimmung der Bahnen, in denen sie sich um Zentralkorper bewegen; auch in den von riesiger Energieentwicklung begleiteten Katastrophen, die sie erleiden konnen; die einen im Atomzerfall, die anderen in jenen noch unerklilrlichen, gewaltigen Vorgilngen, von tlenen uns das plotzliche helle Aufleuchten vorher dunkler Sterne unheimliche Kunde gibt. Dichterische Phantasie moge das Bild ausmalen und die Himmelskorpersysteme als Atome und Molekeln eines Riesenorganismus betrachten oder die Atombestandteile mit denkenden Wesen bevolkern und deren Eindrurke schildern. Wir wollen uns in den nuchternen Grenzen einer Gesellschaft zur Forderung der W i s s e n s c h a f t e n halten. Vieles, das grBBte bleibt der Wissenschaft noch zu tun. ,,Geheimnisvoll am lichten Tag, ladt sich Natur des Schleiers nicht berauben." Ungelost sind, um nur weniges zu nennen, die Riltsel der Elektrizitat, der Schwerkraft, des Weltathers. Wird ihre Losung gelingen? Was wird uns die Atomforschung weiter bescheren? Werden wir lernen, die ungeheuren Energien der Atomumwandlung der Menschheit dienstbnr zu machen, Elemente nach unserem Belieben ineinander umzuwandeln und so dem Mange1 an wichtigen Grundstoffen abzuhelfen? Vorliluflg erspilht das sehnsuchtige Auge hierfur noch keine Andeutungen. Doch, darf man in der Wissenschaft prophezeien? Oft folgte dem ersten Begreifen einer Naturerscheinung uberraschend schnell das Meistern. Die Naturwissenschaft wird ihren Siegeszug fortsetzen. Mochte Deutschland dabei nicht allzusehr zuruckbleiben! Im Kreise der Mitglieder und Freunde der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften wagt man es zu hoffen, so schwer auch die deutsche Wissenschaft von Not, Gleichgtiltigkeit und Unverstand bedroht ist.In den Jahren 1922 und 1923, also gerade in einer Zeit, in der die organische Chemie auf eine 50jahrige Kenntnis des Phenanthrens bzw. Phenanthrenchinons zuriickblickt, sind, wie zur Erinnerung an die Entdeckungen von C. G r a e b e und von R. F i t t i g , eine grode Zahl von Arbeiten im Phenanthrepgebiet geschaffen worden. E. R. W a t s o n und S. D u t t haben neue Farbstoffe aus Phenanthrenchinonl) herzustellen versucht,undP. F r i e d 1 a n d e r , W. H e rz o g und G. v. V o D haben den noch unbekannten 2'-Thionaphthen-9'-phenanthrenindigo 2) synthetisiert. Auch in die Chemie der organischen Radikale mit einwertigem Sauerstoff hat das Phenanthren Eingang gefunden durch die Arbeit von S t...