Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Trotz der großen Erfolge der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung von Panikstörungen in wissenschaftlichen Studien ist ungeklärt, ob diese Methode auch im Rahmen der Routineversorgung oder bei komplexeren Problemen erfolgreich ist. Fragestellung: Es wird überprüft, ob verhaltenstherapeutische Behandlung von Personen mit Panikstörungen auch “unter Routinebedingungen“ sowie bei Personen mit Komorbidität von Panikstörung und Schwerer Depression 1 Der Begriff “schwere Depression” wird hier synonym zum Begriff “Major Depression“ verwendet. erfolgreich ist. Methode: 165 Personen mit Panikstörung wurden 3 Gruppen zugeordnet: Panikstörung (n = 55), Panikstörung und komorbide Schwere Depression (n = 73) sowie Panikstörung und frühere Schwere Depression, die jedoch bei Beginn der Indexbehandlung remittiert war (n = 37). Messzeitpunkte waren 6 Monate vor Behandlungsbeginn, Behandlungsbeginn, Behandlungsende sowie 1 Jahr später. Ergebnisse: Bei Personen mit “reiner“ Panikstörung lassen sich die Behandlungserfolge replizieren. Personen mit Panikstörung und komorbider aktueller Depression zeigen in den meisten Variablen erhöhte Werte, jedoch ähnlich positive Veränderungen. Schlussfolgerungen: Auch bei Durchführung in Einrichtungen der Routineversorgung sowie bei Komorbidität ist verhaltenstherapeutische Angstbehandlung erfolgreich.