ZusammenfassungEine optimale feto-neonatale Versorgung schafft die Grundlage für ein
gesundes Aufwachsen und erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure des
Gesundheitswesens. Bundesweite demographische Veränderungen mit einem
zunehmenden Rückzug der Bevölkerung aus dem ländlichen
Raum erfordern auch in Ostsachsen eine Anpassung der Strukturen, um eine
wohnortnahe, höchsten Qualitätsansprüchen
genügende Versorgung sicher zu stellen. Für die Region
Ostsachsen wurden mehrere Bereiche identifiziert, in denen ein besonderer Bedarf
an regionaler, perinataler Zusammenarbeit besteht: (I) multiprofessionelle
Beratung bei Hinweisen auf fetale Erkrankungen, (II) sofortige neonatologische
Expertise bei einer Neugeborenen-Reanimation, (III) evidenzbasierte neonatale
Antibiotikatherapie, (IV) heimatnahe Entlassung extrem unreifer
Frühgeborener und kranker Neugeborener, (V) adäquate
psychosoziale Unterstützung von Familien Früh- und kranker
Neugeborener. Telemedizin ermöglicht eine rasche, zeiteffiziente
Kommunikation zwischen Partnern und einen audiovisuellen Eindruck des Patienten.
In der Zusammenarbeit des Zentrums für Feto/Neonatale Gesundheit
mit den regionalen Partnern wird in Ostsachsen mit der Hilfe telemedizinischer
Verfahren ein Versorgungsnetz „Sichere Geburt“ aufgebaut, und
als Projekt des Innovationsfonds des G-BA evaluiert, das potentiell für
andere Regionen Modellcharakter haben kann.