ZusammenfassungKardiovaskuläre und kognitive Erkrankungen sind ebenso wie die
obstruktive Schlafapnoe sehr häufige Krankheiten mit einer erheblichen
Beeinträchtigung der Lebensqualität und einer deutlichen
sozioökonomischen Bedeutung. Die Auswirkungen einer unbehandelten
obstruktiven Schlafapnoe (OSA) auf das kardiovaskuläre und kognitive
Erkrankungsrisiko und die Therapieeffekte einer OSA sind für die meisten
kardiovaskulären und kognitiven Folgeerkrankungen wissenschaftlich
nachgewiesen. Für die klinische Praxis besteht ein deutlicher Bedarf
nach mehr Interdisziplinarität. Aus schlafmedizinischer Sicht
müssen bei der Therapieindikation das individuelle
kardiovaskuläre und kognitive Risiko berücksichtigt und
kognitive Erkrankungen bei der Beurteilung der Therapieintoleranz und
residuellen Symptomatik beachtet werden. Aus internistischer Sicht sollte bei
Patienten mit schlecht einstellbarem Hypertonus, Vorhofflimmern, koronarer
Herzkrankheit und Schlaganfall die Abklärung einer OSA in die Diagnostik
integriert werden. Bei Patienten mit milder kognitiver Beeinträchtigung,
Alzheimer-Krankheit und Depression können sich die typischen Symptome
wie Fatigue, Tagesmüdigkeit und Reduktion der kognitiven Leistungen mit
OSA-Symptomen überschneiden. Die Diagnostik einer OSA sollte in die
Abklärung dieser Krankheitsbilder integriert werden, da eine Therapie
der OSA die kognitiven Beeinträchtigungen reduzieren und die
Lebensqualität verbessern kann.