Flüchtlingslager gelten gemeinhin nicht als Orte, die unternehmerisches Handeln begünstigen. Denn in vielen Fällen sind Menschen, die in Flüchtlingslagern leben, mit erheblichen Einschränkungen in Bezug auf Beschäftigung und den Zugang zu Märkten außerhalb des Flüchtlingslagers konfrontiert. Dennoch entstehen in vielen Flüchtlingslagern kleine Unternehmen wie Bars, Cafés, Imbissstände, Friseurstuben und Läden für Reparaturen aller Art. In diesem Kapitel wird untersucht, wie Flüchtlinge als Unternehmer die zahlreichen Hindernisse überwinden, auf die sie in den Flüchtlingslagern stoßen. Meiner Ansicht nach sind Flüchtlingslager durch institutionelle Leerräume gekennzeichnet, aus der sich zwei Arten von Hindernissen für unternehmerische Initiative ergeben, nämlich organisatorische und institutionelle Hindernisse. In diesem Kapitel wird beschrieben, wie es Flüchtlingen als Unternehmern gelingt, diese Hürden zu überwinden. Den Abschluss des Kapitels bilden Empfehlungen dazu, wie politisch Verantwortliche und Praktiker nachhaltige Initiativen entwickeln können, um unternehmerisches Handeln von Flüchtlingen zu unterstützen und damit die Lebensgrundlagen von Flüchtlingen zu stärken.