The illegal transgression: discourse analysis of the media perception of the transgressive aesthetic of performance and display in top-level sports

Intersexualität im Sport

“…Jahrhunderts bezeugt, beschränkt sich zunächst auf den internationalen Mediendiskurs, und wird seit den 1930er Jahren auch im Rahmen mehrheitlich heteronormativ angelegter Forschungen im biomedizinischen Diskurs verhandelt (Knoll 1936;Bausenwein 1969;Prokop 1961;Jörgensen & Eberle 1972). Kritische Forschungen widmen sich dem Thema »Intersexualität im Sport« verstärkt seit 2009 und wenden sich seitdem mehrheitlich den Fällen von Caster Semenya (Günter 2015(Günter , 2017Camporesi & Maugeri 2010;Hoad 2010;Munro 2010;Rose 2016;Salo 2016;Caplan 2010;Cooky, Dycus & Dworkin 2013;Liotard 2016;Sloop 2016) sowie seit Kurzem auch von Santhi Soundarajan (Travers 2018;Brown 2018;Günther 2018) und Dutee Chand (Franklin, Betancurt & Camporesi 2018) zu. Im Rahmen dieser Arbeiten werden die Sportler*innen unter Einbeziehung poststrukturalistischer und postkolonialer Theorieansätze als exemplarische Fälle diskutiert, um an ihnen eine zeitgenössische Regulierungsapparatur aufzuzeigen, welche die Trennung der Geschlechter und die Herstellung von Zweigeschlechterordnung anleitet.…”

“…Im Gegensatz zu den eher prekären Forschungsständen bei Ratjen und Kłobukowska existieren zu Semenyas Fall inzwischen zahlreiche Arbeiten, welche im Rahmen vornehmlich postkolonial fundierter Untersuchungen einen kritischen Blick auf die Behandlung ihres Geschlechts seitens der Sportverbände sowie ihre Darstellung in den (westlichen) Medien einstellen (vgl. Camporesi & Maugeri 2010;Cooky, Dycus & Dworkin 2012Günter 2015Günter , 2017Gunkel 2012;Young 2015;Zehnder 2014). Die in ihrem Fall im Gegensatz zu Ratjen und Kłobukowska gegebene wissenschaftliche Aufmerksamkeit lässt sich mit der sich im Wissenschafts-analog zum Öffentlichkeitsdiskurs am Ende der 1990er Jahren vollziehenden erstmaligen Phase einer gesellschaftlichen Emanzipation und Enttabuisierung der Intersexualität erklären, der »Intersex-Bewegung« (Voß 2012).…”

“…auch ethnozentrische Praxis beschrieben haben (vgl. Gunkel 2012;Young 2015;Zehnder 2014;Günter 2015Günter , 2017.…”

“…Bei der Datensichtung und Codierung wurde sich an die von Jäger (1997Jäger ( , 2001Jäger ( , 2009 und Link (1999) vorgeschlagenen Schrittfolgen für Diskursanalysen angelehnt, welche sich in Untersuchungen zur Intersexualität im Sport bereits an an-derer Stelle bewährt haben (Günter 2015(Günter , 2017. Ebenso wie die Wissenssoziologische Diskursanalyse, die in der deutschsprachigen Soziologie vor allem von Keller weiterentwickelt wird (Keller 2011a(Keller , 2011b, verortet sich dieser Ansatz in Foucaults Theorieparadigma und rückt Diskurspraktiken der Regulierung und Problematisierung in das Zentrum.…”

“…Ferner wurde der intersexuelle Körper in der aktuellen Forschung auch als empirisches Beispiel dafür herangezogen, wie auf Seiten von Medien und Geschlechterpolitik der Sportverbände verschiedene Unterscheidungsmerkmale wie sex, gender oder race intersektional verschränkt werden und durch Kopplungen ihrerseits Diskriminierungseffekte entfalten (vgl. Günter 2015Günter , 2017Bohuon 2015;Camporesi & Maugeri 2010;Hoad 2010;Munro 2010;Rose 2016;Magubane 2014;Gunkel 2012). So haben Studien am Beispiel der südafrikanischen Mittelstreckenläuferin Caster Semenya und der indischen Leichtathletin Dutee Chand gezeigt, dass die problematisierende Objektivierung ihres Geschlechts zwar mittels medizinischen Wissens vorgenommen wird, die konstatierten biologischen ›Auffälligkeiten‹ jedoch unterstützend medial beglaubigt und so einer internationalen Öffentlichkeit als unwiderlegbare Grenzüberschreitungen vorgestellt werden.…”