Zusammenfassung
Ziel der Studie: Disulfiram ist zur Senkung der R?ckfallrate bei Alkoholabh?ngigen nur wirksam, wenn es mit mehrmals w?chentlichen Kontakten verkn?pft ist. Es stellt sich daher die Frage, ob eine intensivierte ambulante Behandlung auch ohne Disulfiram wirkt, bzw. ob es bestimmte Patientengruppen gibt, die von einer solchen Therapie profitieren.
Methodik: In einer nicht-randomisierten Verlaufsbeobachtung konnten sich Alkoholabh?ngige nach abgeschlossener station?rer Entzugsbehandlung f?r die intensivierte Behandlung (IB, 3x/Woche ?rztliche Kurzkontakte) oder die regul?re Behandlung (RB, 1 ?rztlicher Kontakt alle 2 Wochen) entscheiden. Zur regul?ren Behandlung geh?rt das Angebot einer r?ckfallprophylaktischen Medikation mit Naltrexon: dies wurde auch bei IB angeboten. Bei Einschluss wurden Alkoholkonsum und -verlangen, soziobiografische Daten, Vorbehandlungen und ?ngstlichkeit erfasst. Anschlie?end wurde ?ber 3 Monate das Konsummuster erhoben.
Ergebnisse: 75 Patienten (41 RB, 34 IB) wurden eingeschlossen. Patienten in IB waren h?ufiger Frauen und wiesen mehr Vorbehandlungen, eine schwerere Abh?ngigkeit und st?rkere ?ngstlichkeit auf. Die Konsummengen nahmen bis zum Endpunkt der Studie nach 3 Monaten in beiden Gruppen signifikant ab, ohne Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen.
Schlussfolgerung: Der neue Therapieansatz IB ist durchf?hrbar, erg?nzt die bisherigen Behandlungsm?glichkeiten und scheint hilfreich zu sein f?r schwer Alkoholabh?ngige (vor allem Frauen), f?r die eine Behandlung mit Disulfiram nicht in Frage kommt.