Am 8. November 2003 richtete die Arbeitsgemeinschaft Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Hals-, Nasen-undOhrenheilkunde, Kopf-und Halschirurgie, einen Workshop zum Thema "Sentinel Node" vor 50 Teilnehmer/-innen aus.Fragen zur Wertigkeit des Sentinel Node begründen sich in der nach wie vor aktuellen Diskussion um das optimale diagnostische und therapeutische Behandlungskonzept des klinischen N0-Halses bei Karzinomen der oberen Luft-und Speisewege. Im Zentrum der Diskussion um die Behandlung des klinischen N0-Halses steht die Frage nach dem Vorliegen klinisch okkulter Lymphknotenmetastasen, deren Inzidenz mit Werten zwischen 12 und über 50% bei einem Median von 33% angenommen wird und ganz erheblich von der Lokalisation des Primärtumors abhängt. So wird die Indikationsstellung zu einer elektiven Neck-Dissection bei den allermeisten Karzinomlokalisationen von zahlreichen Autoren befürwortet, da von einer Wahrscheinlichkeit okkulter Lymphknotenmetastasen von 20% oder mehr ausgegangen werden kann.Die Festlegung der jeweiligen Metastasierungswahrscheinlichkeit, d. h. eines individuellen Risikos, ist hierbei an verschiedene Faktoren gebunden, die bis heute noch nicht abschließend geklärt sind. Im Kontext der Bemühungen um ein einheitliches Diagnostik-und Therapieverfahren des Lymphabflusses bei Karzinomen der oberen Luft-und Speisewege galt es, im Rahmen des Workshops zum Sentinel Node, den Stellenwert dieses neuen Diagnostik-und Therapiekonzeptes bei der Lösung der Kontroverse um den klinischen N0-Hals näher zu hinterfragen.