ZusammenfassungIn der Studie wird untersucht, inwiefern sich die kokonstruktive Lehrpersonen-Kooperation in Schulen, die ihren Unterricht bottom-up in Richtung einer stärkeren Personalisierung des Lernens weiterentwickeln, verändert. Die Daten wurden im Zeitraum von drei Schuljahren in 43 Schulen mittels Fragebögen (t1, t3) und in elf dieser Schulen zusätzlich durch Leitfadeninterviews (t1, t2, t3) erhoben. Wie die statistischen und inhaltsanalytischen Auswertungen übereinstimmend zeigen, kooperieren die Lehrpersonen bei der Unterrichtsentwicklung rege, mit unterschiedlichen Partner/innen und kokonstruktiv. Die kokonstruktive Kooperation nimmt im Untersuchungszeitraum bei der Planung, Entwicklung und Auswertung von Unterricht für personalisiertes Lernen sowie im Umgang mit unterrichtlichen und schulischen Herausforderungen deutlich zu. Es entstehen Kooperationskulturen, die nicht nur die Unterrichtsentwicklung voranbringen, sondern auch bei beruflichen und persönlichen Problemen starken Rückhalt geben. Die Ergebnisse zeigen, dass unterrichtsbezogene Innovationen, die von den einzelnen Schulen ausgehen und gemeinsam bejahte Ziele verfolgen, die kokonstruktive Kooperation zwischen Lehrpersonen fördern und zum pädagogischen Handeln als kollegiale Lerngemeinschaften beitragen.