Das yore Verlag mit zahlreichen guten Abbildungen gliinzend ausgestattete kleine Bueh ist der Abdruck einer akademischen Antrittsrede, die L. R. Mt3LLER bei der Ubernahme der medizinischen Klinik in Erlangen gehalten hat. Wenn sich als wesentliches Resultat der sorgffi.ltigen Zusammenstellung des vorliegenden Materials der Satz ergibt, dab unsere FXhigkeit, das wahre Lebensalter des Me nschen durch objektive Untersuchung richtig abzusch~Ltzen, ,,auf wenig gesicherten Unterlagen beruht", so liegt das in der Natur der Sache. Gerade die Einzelheiten, die festgestellt werden, wie Gr6Be, Breite, Haltung und Gestaltung des KSrpers, Fettverteilung und FMtenbildung der Haut, Zustand der Haare und der Z~hne, Art der Bewegungen und seetisches Verhalten, unterliegen so weitgehenden individuellen Schwankungen, dab es aussichtslos erscheint, ffir den Einzelfall geltende generelle Regeln zu schaffen. Dieser Gedanke hittte wohl noch et~vas sch~rfer herausgearbeitet werden k6nnen. Um so mehr sei betont, dab die an das eigentliche Thema sich anschlieBenden Abschnitte fiber ,,die Altersbestimmungen des menschlichen Geschlechtes", fiber ,,die Beurteilung des Alters eines Volkes", fiber die ,,Ursache des Alterns" und fiber ,,Zellver~nderungen im Alter" sehr lesens-und beachtenswerte Gedanken enthalten. Ob der Kulturpessimismus des Verf. und seine teleologische Auffassung der Notwendigkeit yon Altern und Sterben geteilt wird, h~ngt yore Standpunkt des Lesers ab. Die Auffassung L. R. MOLLERS entspricht der Gedankenrichtung, die im Gegensatz zum klassischen Materialismus der Jahrhundertwende zur Zeit dauernd an Boden gewinnt. Niemand wird ohne Genul3 und ohne Anregung zum eigenen Nachdenken den gut geschriebenen Vortrag aus der Hand legen. MAR~IUS, Rostock.
KLINISCHE WOCHENSCHder Mitre der Kernspindel senkrecht zu den Spindelfasern auftritt. 9 Nun sehen wit nach Verletzung tatsi~chlich die Kerne vielfach ihre Lage in der Zelle ver~ndern. Sie werden ,,traumatotaktisch" verlagert, was wohl sicher wieder auf chemische EinflflSSe zurflckgeht, also eine chemotaktische Richtungsbeeinflussuzg darstellt. Dedutch ist abet an sieh noch nicht die Richtung der Teilungsebeze der iKernfigur gegeben. Andererseits wissen wit, dab in solchen F~llen, in denen die Teiluzgsriehtung einer Zelle offenkundig yon Aul3en-kri~ften bestimmt wird, was besonders yore Lieht bekannt ist, die Kerzspindel sieh mit ihrer I-Iauptachse in die Richtung der Lichtstrahlen einstellt. ]:)as gilt z.B. fflr die Eier des 2BIasentangs (Fucus), die Sporen der Sehachtelhalme und der Moose. ~hnliehes dilrfen wir wohl auch fflr die dutch chemisehe Reizkr~.fte bedingte Einstellung der Teilungsebene in auf Verwundung reagiereuden Zellen annehmen. Vielfach aber ran13 die Teilungsriehtung der Zellen noch anderen Richtkr~ften unterliegen. Denn wenn auch die Korkbildung unter der Oberfl~.ehe eines jungen Zweiges an bestimmten Stellen begiant, wo abgestorbene Zellen sieh befinden und die neuen Zell-w~nde zun~chst die erwartete bogenf6rmige Anordnung zeigen, so breitet sich doch sparer der Teilungsvorgang seitlieh der Oberfl~che parallel aus, also nicht mehr senkrecht zu der Richtung, in der die Diffusion der hypothetischen Embryonalhormone angenommen werden mu13. ~hnliehe Verh~ltzisse linden wir bei der Entstehung. des geschlossenen Cambiumringes, der des Dickenwachstum der Zweige unter Bildung yon Holz und Rinde bewirkt. Zun~chst sind Streifen embryonalen Gewebes in vieleu F~llez nur innerhalb der Gef~13bfindel vorhazden, die auf dem Querschnitt des zylindrischen Organes kreisf6rmig angeordnet erscheinen, so dab diese yore embryonalen Gewebe des Stengelvegetationspunktes zurilckgebliebehen Cambiumteile einen unterbrochenen Hohlzylinder darstelleu. Sparer wird in dem Gewebe zwischen den Gef~A3bflndeln die seitliche Verbindung hergestellt. Des geschieht, indem aus den Zellen dieses Grundgewebes dutch mehrfache Seheidewandbildung neue Zellen herausgeschnitten werden, ~hnlieh wie bei der Entstehung einer Korkschicht. Die Bildung dieser Zellw~nde wird offenbar hervorgerufeu dutch Stoffe, die vom schon vorhandenen Cambium der RIFT. I. JAHR~GANG. Nr. 13 25. M~RZI922 ~5. MARZ 1922 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. i. JAHRGANG. Nr. 13
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