ZusammenfassungIn der immobilienwirtschaftlichen Transformation wirken zahlreiche Einflüsse auf den Immobilienprojektentwickler, die für strategische Anpassungen eine unterschiedliche Handlungsrelevanz erzeugen. Der Beitrag analysiert, wie aktuelle strukturelle Umweltveränderungen Projektentwickler beeinflussen sowie welche strategische Anpassungen sich daraus ergeben. Für diesen Zweck untersucht eine Netzwerkanalyse, welche Stakeholder den stärksten Einfluss auf Projektentwickler ausüben und wie sich die Unternehmensumwelt verändert. Datengrundlage ist eine quantitative Befragung von 249 Entscheidungsträgern. Darüber hinaus wurden 28 halbstrukturierte Interviews mit relevanten Stakeholdern geführt, um handlungsrelevante Einflüsse zu identifizieren und den konkreten Handlungsbedarf abzuleiten.Die Ergebnisse zeigen den Projektentwickler in einer gleichermaßen betroffenen und veränderungsindizierenden Rolle. In dieser zentralen Rolle ist es der Projektentwickler, der die maßgeblich durch den Nutzer ausgelösten Veränderungsprozesse in das Wertschöpfungssystem trägt, die wirkenden Einflüsse zwischen den Akteuren managt und somit für die Integration immobilienwirtschaftlicher Wertschöpfungsstufen von Bedeutung ist. Konkret erhöhen veränderte Nutzeranforderungen nach Flexibilität in Flächenbereitstellung und Flächenqualität die Nachfrage nach ganzheitlichen Dienstleistungen von Projektentwicklern. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Projektentwicklern und Nutzern ermöglicht die Anpassung bestehender Flächen an die aktuellen Anforderungen neuer Arbeitswelten und liefert Ansätze für die Entwicklung innovativer Formen der Flächenbereitstellung im Sinne von Space-as-a-Service. Für Projektentwickler als zentral vernetzte Akteure entstehen durch vertikale Geschäftsfelderweiterungen Potenziale, die immobilienwirtschaftliche Wertschöpfung mit integrierten Lösungen und Innovationen zu organisieren. Vor allem Building Information Modeling liefert Ansätze datengetriebener Servicemodelle, wobei Unsicherheiten und fehlende Standardisierung noch Hürden darstellen.Die Ergebnisse helfen, die Wirkungsverläufe der immobilienwirtschaftlichen Transformation tiefer zu verstehen. Für Immobilienentwickler bieten sie die Identifikation handlungsrelevanter Einflüsse und strategische Anpassungsoptionen ihrer Geschäftsmodelle.